Im Mittelpunkt der 17. Internationalen Donaubörse – die wie gewohnt am ersten Freitag im September in der Wiener Börse für landwirtschaftliche Produkte stattfand – standen die von Extremwetter beeinflussten Ernten und deren Vermarktungschancen. Der Branchentreff für Landwirtschaft, Getreide- und Futtermittelhandel sowie Logistik zog knapp 800 Besucher an.
Sorge um Maisernte und Weizenerträge
Die Gespräche drehten sich vor allem um die Auswirkungen von Trockenheit und Hitze auf die Maisernte in Mittel- und Südosteuropa. In einigen Regionen, insbesondere Ungarn, zeigten sich erneut Probleme mit hohen Aflatoxin-Werten im Mais. Gleichzeitig wurden die Ertragsschätzungen für die Weichweizenernte in der EU wegen Extremwetterbedingungen weiter gesenkt. Die EU-Kommission reduzierte ihre Prognose für 2024 auf 116,1 Mio. t Weichweizen und 61,6 Mio. t Mais – die niedrigsten Werte seit vier Jahren. Auch Russland und die Ukraine erwarten schwächere Erträge und arbeiten an Mindestpreisen sowie Quoten für Getreideexporte.
Qualität des österreichischen Weizens
Österreichs Weichweizenernte 2024 lag mit 1,457 Mio. t um 8,5 % unter dem Vorjahr. Ursachen dafür waren eine reduzierte Anbaufläche und schwache Bestockung. Die Proteinwerte fielen niedriger aus, was einen geringeren Anteil von Qualitätsweizen zur Folge hatte. Dennoch hob Peter Gartner vom Bundesgremium des Agrarhandels hervor: “Der Weizen weist ideale Knet- und Backeigenschaften auf und gewährleistet eine hohe Mehlausbeute.” Aufgrund enttäuschender Qualitäten in anderen Teilen Europas gibt es dennoch Hoffnung auf gute Vermarktungschancen. Insbesondere der ausgezeichnete Mahlweizen mit Proteingehalten von 13 bis 14 % finde Interesse, vor allem in der Schweiz. Auch das neue AMA-Gütesiegel trage dazu bei, dass österreichischer Weizen bei Mühlen höhere Preise erzielt.
Kommentare