AckerbauBoden1,7 Milliarden Menschen sind von Bodendegradation betroffen

1,7 Milliarden Menschen sind von Bodendegradation betroffen

Quelle: Agrarfoto

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat eine allgegenwärtige, aber stille Krise ausgemacht, die weltweit die landwirtschaftliche Produktivität gefährdet und zugleich die Ökosysteme bedroht. Dabei handelt es sich um die vom Menschen verursachte Bodendegradation, also die Schädigung von Böden in einer Weise, dass sie ihre ökologischen und ökonomischen Funktionen nur noch vermindert oder gar nicht mehr erfüllen können. In ihrem jüngsten Bericht über den Stand der Ernährung und Landwirtschaft (SOFA) geht die FAO davon aus, dass rund um den Globus etwa 1,7 Milliarden Menschen von den Auswirkungen der Bodendegradation betroffen sind.

Diese Menschen leben dem Bericht zufolge in Gebieten, in denen die Ernteerträge aufgrund der vom Menschen verursachten Bodendegradation um mindestens 10% vermindert sind. Dazu zählen laut FAO allein 47 Mio. Kinder unter fünf Jahren, die an Wachstumsverzögerungen leiden. In absoluten Zahlen am stärksten betroffen sind die asiatischen Länder, bedingt durch ihre hohe Bevölkerungsdichte und ein dort hohes Maß an Bodendegradation.

Der FAO-Bericht vermittelt eine klare Botschaft: die Bodendegradation ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern wirkt sich auf die landwirtschaftliche Produktivität, die ländlichen Lebensgrundlagen und die Ernährungssicherheit aus. Zugleich machen die Experten in Rom aber auch Hoffnung. Sollten nur 10% der vom Menschen verursachten Degradation auf bestehenden Ackerflächen rückgängig gemacht werden, könnte die Produktion wieder ausreichen, um jedes Jahr weitere 154 Mio. Menschen zu ernähren, so ihre Rechnung.

In dem Bericht skizziert die FAO umsetzbare Möglichkeiten für integrierte nachhaltige Landnutzungs- und Bewirtschaftungspraktiken sowie maßgeschneiderte politische Maßnahmen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Bodendegradation zu vermeiden, zu verringern oder umzukehren. Letztlich gehe es darum, über nachhaltige Landbewirtschaftungspraktiken die Erosion zu verringern und zur Artenvielfalt beizutragen.

Um dies zu erreichen, fordert die FAO in ihrem Bericht integrierte Landnutzungsstrategien und politische Interventionen, einschließlich regulatorischer Maßnahmen wie Entwaldungskontrollen, anreizbasierte Programme und Cross-Compliance-Mechanismen, die staatliche Subventionen an konkrete Umweltergebnisse koppeln. Wichtig sei es, dass die Politik auf die Betriebsstruktur zugeschnitten sei, so die FAO. Dabei müsse man insbesondere die Kleinbauern im Auge haben.

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