Mit dem Projekt „Lebensqualität Bauernhof“ (LQB) setzt die Landwirtschaftskammer Kärnten seit 20 Jahren ein starkes Zeichen für das Wohl bäuerlicher Familien. Ziel ist es, das Leben und Arbeiten am Hof in Einklang zu bringen und Überforderung vorzubeugen.
„Wenn es den Menschen gut geht, geht es auch dem Betrieb gut“, betont LK-Präsident Siegfried Huber. Er verweist auf den direkten Zusammenhang zwischen persönlichem Wohlbefinden und nachhaltigem wirtschaftlichem Erfolg.
Die Anforderungen an die Landwirtschaft sind gestiegen: weniger Betriebe, steigender Leistungsdruck, kaum Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben. „Eine gesunde Balance ist keine Kür, sondern die Grundlage für das Überleben des Hofes“, erklärt LQB-Berater Werner Ruppnig.
Zentrale Anlaufstelle
Das 2005 auf Initiative der Bäuerinnen gestartete Projekt hat sich zur zentralen Anlaufstelle für bäuerliche Familien entwickelt. Etwa 350 Beratungen pro Jahr helfen bei Themen wie Generationenkonflikten, Hofübergaben, Partnerschaftsproblemen, Überforderung oder finanziellen Sorgen.
Neben der persönlichen Beratung steht seit 2007 das österreichweite Bäuerliche Sorgentelefon (0810/676 810) zur Verfügung – anonym, kostenlos und professionell betreut. „Ein Gespräch kann der erste Schritt aus einer Krise sein“, so Ruppnig.
Landesbäuerin Astrid Brunner sieht in der Beratung eine Zukunftsstrategie für die Landwirtschaft: „Nur wer innerlich stark bleibt, kann seinen Hof auch in schwierigen Zeiten weiterführen.“
Das Jubiläum wird am 21. Oktober 2025 im Rahmen des Kärntner Bildungstages unter dem Motto „Schatz, wir müssen reden…“ im Bildungshaus Schloss Krastowitz gefeiert. Präsentiert wird das auch das Buch „Endlich Frieden am Hof – Wie das Zusammenleben gelingen kann“ von Petra Wurzer, ergänzt durch eine Keynote zum Thema Partnerschaft und Zusammenarbeit am Hof.

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