Bei der heurigen Jahreshauptversammlung der Pustertaler Sprinzenzüchter in Scheffau am Tennengebirge (Salzburg) feierten Anfang Feber rund 60 Züchter und der Vereinsvorstand samt Ehrengästen das 25-jährige Bestandsjubiläum ihres Verbandes. Neben den Berichten der Verbandsführung wurden auch einigen Ehrungen vorgenommen.
Erfreuliche Bestandsentwicklung
Die aus letzten Beständen in Südtirol stammende Rasse, es gab Mitte der Achtzigerjahre in Südtirol nur mehr 9 Züchter und etwa 80 Tiere, wurde ab den späten 1990er Jahren in Bayern, Südtirol und Österreich vorerst wieder langsam, aber dann doch beständig aus der Versenkung geholt. 2000 gab es in Österreich 3 Züchter mit 10 Kühen. Heute engagieren sich 371 Züchter und halten 1908 Kühe. Damit sind die Sprinzen die zweiterfolgreichste heimische alte Rinderrasse nach den Murbodner Rindern.
Ermöglicht haben diesen Anstieg unter anderem auch die sogenannten Generhaltungsprämien im Rahmen des ÖPULs, wo je Herdbuchkuh in Fleischleistungsprüfung aktuell 356,4 Euro, in Milchleistungsprüfung 442,8 Euro und für Zuchtstiere 691,20 Euro an jährlicher Unterstützung an die Sprinzenzüchter fließen.
Unterschiedliche Zuchtziele
Während für Zuchtleiter Christian Moser von der Rinderzucht Tirol die ohne Probleme funktionierende Sprinzenkuh mit guten Leistungseigenschaften im Zuchtziel ganz vorne steht, legen viele Züchtern vor allem aufs Exterieur noch immer großen Wert. Rassetypische Sprinzfärbung in rot oder schwarz, oder etwa eine passende Hornstellung sind hier beispielsweise wichtige Zuchtmerkmale.
Öffentliche Unterstützung bleibt unerlässlich
Für Obmann Thomas Strubreiter, er steht dem Zuchtverband seit 20 Jahren vor und ist zugleich auch Obmann der Arche Austria (Verein zur Erhaltung seltener Nutztierrassen), geht es unter anderem darum, die Unterstützung der alten Kulturrassen in neuen Förderprogrammen wenn möglich auszubauen. Diese Gelder sind eine wesentliche Basis für den Erhalt von kleinbäuerlichen Bergbauernbetrieben und damit bäuerlicher Kultur und Struktur in Österreich.
Diesbezügliche Unterstützung wurde von Sektionschef Johannes Fankhauser vom BML auch zukünftig in Aussicht gestellt. Das Engagement und die Liebe und Verbundenheit der Züchter zu ihren Rindern und den Höfen einerseits, und die Unterstützung durch die Agrarpolitik andererseits, lassen Strubreiter hoffen, den erfolgreichen Weg der Sprinzenzucht auch zukünftig fortsetzten zu können.
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