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Schweinehaltung: Mehr Fragen als Antworten

Wie viele Vorträge zu den Themen Tierwohl und Stallbau der Zukunft haben Sie schon gehört? Egal, wie hochkarätig der Referent sein mag: Meistens bleiben wir mit offenen Fragen zurück:

Wird mein neu- oder umgebauter Stall in zehn Jahren noch den gesetzlichen Anforderungen entsprechen? Werden meine Nachbarn verhindern, dass ich einen tiergerechteren Stall baue, weil die Emissionen höher sind?

Wann wird es den Tierschützern endlich gelingen, ein Vollspalten-Verbot durchzusetzen und die Schweinehalter damit in den Ruin zu treiben?

Was, wenn wir auf den Mehrkosten fürs Tierwohl sitzen bleiben?

Andreas Herrmann von der AMA-Marketing gibt darauf ehrliche Antworten: „Ich weiß nicht, welcher heute gebaute Stall in zehn Jahren noch passen kann. […] Der Konsument kann heute Tierwohlfleisch kaufen und morgen wieder konventionelles“.”

Zwar wurde in Österreich vor kurzem stolz der „Masterplan“ zur – derzeit noch freiwilligen – Weiterentwicklung der Schweinehaltung unter dem AMA-Gütesiegel präsentiert. Wie viel Geld sich die Bauern für mehr Platz, eingestreute Liegeflächen, Auslauf und europäisches Eiweißfutter erwarten dürfen? Fragezeichen. Der Handel sei derzeit jedenfalls nicht bereit, mehr zu bezahlen, sagt Johann Schlederer von der Schweinebörse. Der deutsche Handel möchte ab 2030 nur noch Frischfleisch aus Außenklima- oder Biohaltung verkaufen. Somit erübrigt sich die Frage, ob man beim Tierwohl freiwillig mitmachen soll. Tierwohl wird bald kein Zusatzangebot mehr, sondern Standard sein. Das Motto des Handels lautet offenbar: Fordern statt fördern.

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