ForstAbsage für generelle Öffnung von Forststraßen

Absage für generelle Öffnung von Forststraßen

Quelle: BalanceFormCreative/shutterstock.com

„Der Bedarf an MTB-Routen wurde von uns Familienwaldbetrieben bereits vor mehreren Jahren erkannt. Mittlerweile stehen aufgrund des Dialogs mehr als 27.000 km Mountainbikewege und -strecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Dort, wo zusätzlicher Bedarf artikuliert und das Gespräch mit uns gesucht wird, sind wir selbstverständlich bemüht, gemeinsam weitere Radkilometer auf vertraglicher Basis zu errichten. Wir werden jedoch weitere Einschränkungen über Verfügungsrechte unseres Eigentums keinesfalls dulden”, betont Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich und Sprecher von rund 72.000 Familienwaldbetrieben.

Vor allem rund um Städte nehme der Druck auf den umliegenden Naturraum stetig zu, wie besonders während der Lockdowns in der COVID-19-Pandemie zu beobachten gewesen sei. Um eine völlige Übernutzung des Naturraums zu verhindern, brauche es keine generelle Öffnung, sondern vielmehr eine verstärkte und gezielte Besucherlenkung, so Rosenstatter.

Forststraßen sind ein Arbeitsplatz

Das sieht auch Franz Fischer, Obmann Waldverband Niederösterreich, so: „Forststraßen sind allem voran unser Arbeitsplatz und die Grundlage für die Bewirtschaftung unserer Wälder, woraus rund 145.000 Familienwaldbetriebe ihr Familieneinkommen erzielen müssen. Eine weitere, ungezügelte Öffnung ist von der Mehrheit der Waldeigentümer nicht erwünscht und brächte auch mehr Probleme mit sich, als damit zu lösen wären. Zudem ginge es am wirklichen Bedarf völlig vorbei. Denn hauptsächlich sind es spezielle MTB-Routen wie zum Beispiel Panorama- und Singletrails, Downhill Lines, Uphill Flowtrails, Skill- und Jumplines samt Aufstiegshilfen, die besonders nachgefragt werden. Trailparks bieten hierfür das perfekte Angebot.”

Gefährliche Situationen für Mountainbiker

„Leider ist des Öfteren festzustellen, dass sich vor allem Mountainbiker nicht immer an gesetzliche Bestimmungen halten und Sperren von Forststraßen missachten, auch wenn die Waldbewirtschaftung in vollem Gange ist. Das führt immer wieder zu sehr gefährlichen Situationen, schon jetzt bei eindeutigen gesetzlichen Bestimmungen. Wie sich das nach einer generellen Öffnung entwickeln würde, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen”, macht Rosenstatter aufmerksam. Zudem könne nur mit einer umsichtigen Planung von Radrouten auf den Lebensraum der Wildtiere Rücksicht genommen werden. Die Ausweitung des „freien Betretungsrecht“’ auf das „uneingeschränkte Befahre“’ des Waldes werde daher eindeutig abgelehnt. Für weitere Gespräche zur Ausweitung vertraglicher Lösungen stehe man jedoch zur Verfügung, so der Obmann des Waldverbandes Österreich.

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