BioAcker und GrünlandPflanzenkohle: Das schwarze Gold

Pflanzenkohle: Das schwarze Gold

Pflanzenkohle
Sowohl in der Struktur als auch im Verhalten gleicht Pflanzenkohle einem Schwamm. Sie ist hochporös und kann das Vielfache ihres Gewichtes an Nährstoffen und Wasser speichern.
Quelle: zVg

Pflanzenkohle ist verkohlte Biomasse. Sie besteht fast ausschließlich aus Kohlenstoff, der in der Natur viele Aspekte hat: Kohlenstoff steht als Synonym für Humus und organische Substanz. Er steht mit Stickstoff im Verhältnis, das sogenannte C:N-Verhältnis gibt Auskunft über die Intensität der Umsetzung oder Mineralisierung. Kohlenstoff steht aber auch für CO2 und die Möglichkeit, klimarelevante Maßnahmen in der Landwirtschaft zu bewerten.

Hergestellt wird Pflanzenkohle in der Regel in umweltfreundlichen, pyrolytischen Prozessen. Dabei wird Biomasse (beispielsweise Grünschnitt, Holzhackschnitzel, Dinkelspelzen etc.) nicht verbrannt, sondern verkohlt. Das Endprodukt ist fast reiner Kohlenstoff. Es wird der Gülle oder dem Kompost zugemischt oder im Stall als Einstreu-Zusatz verwendet.

Je nach Qualitätsstufe kommt es auch in Form von Futterkohle oder Aktivkohle zum Einsatz. Pflanzenkohle ist ein hervorragender Energie‑, Wasser- und Nährstoffträger. Deshalb sind ihre Anwendungsfelder auch so vielfältig. Im Gegensatz zu Stein- oder Braunkohle gilt Pflanzenkohle als umweltfreundlich, sie leistet einen wichtigen Beitrag gegen den Klimawandel. Bei der Herstellung wird kaum Kohlenstoff freigesetzt, sondern der größte Teil langfristig in der Pflanzenkohle gebunden.

Idee „TerraPreta“

Die Bedeutung von Pflanzenkohle für die Bodenfruchtbarkeit wurde erst so richtig durch den Fund fruchtbarster, extrem beständiger Erde im Amazonas- Regenwald erkannt. Diese als TerraPreta bekannte Erde ist durch die Verwendung von Pflanzenkohle und anderen Bestandteilen vor mehreren tausend Jahren entstanden. Seither ist bekannt, dass Kohlenstoff eine wichtige Rolle beim Humusaufbau einnimmt. Trotzdem kann Kohlenstoff nicht so einfach in ein Pflanzenbausystem integriert werden. Eine unmittelbare Düngung mit Pflanzenkohle über die Ausbringung von Kohlegrieß mit dem Düngerstreuer ist meist sinnlos. Die Kohle-Düngung zu wachsenden Pflanzen ist gleichzusetzen mit der Düngung mit Stroh oder Hackschnitzeln. Dies kommt selten vor, da diese Kohlenstoffträger – ebenso wie die Kohle – viele Nährstoffe (z.B. Stickstoff) binden. Hier kann es zur Stickstoff-Sperre kommen. Umgekehrt sind aber Nährstoffe, die in der Kohle gebunden sind, für Pflanzenwurzeln meist sehr gut erreichbar. Die Kohle ist sozusagen die Speisekammer der Pflanze.

Was der Artikel noch bereithält:

  • Pflanzenkohle selbst herstellen
  • C:N-Verhältnis optimieren
  • Wertvolle Nährstoffe der Gülle binden
  • CO2-Zertifikatehandel
  • u.v.m.

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