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Wenn schon vegan, dann bitte regional

Sie dürfen nicht Milch heißen und dennoch spielen die Werbebotschaften von veganen Pflanzendrinks auf die Milch an.
Quelle: Wirtschaften am Land

Die Werbebotschaften für vegane Drinks sorgen bei den Bauern für Unmut. Unlängst plakatierte der Hersteller OATLY in den Wiener U-Bahnstationen den Slogan für seine Hafermilch mit den Worten “It’s like milk but made for humans” was übersetzt bedeutet: “Es ist wie Milch aber gemacht für Menschen”. Dabei nimmt das Unternehmen die bei Veganern verbreitete Meinung auf, dass Milch nicht für Menschen gemacht sei, sondern wir sie den Kälbern wegtrinken. Diese und ähnliche Botschaften veranlassten den  Österreichischen und Kärntner Bauernbund gemeinsam mit der Kärntner Jungbauernschaft und dem Verein “Wirtschaften am Land” das Sortiment an veganen Drinks im heimischen Einzelhandel genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ergebnis des Regionalitäts-Checks in Kärntner Supermärkten und Drogerien
Quelle: Wirtschaften am Land

“Regionalitäts-Check” bei pflanzlichen Drinks

In Kärnten wurden dafür Store-Checks an 34 Standorten von Hofer, Lidl, Rewe, Spar, M-Preis, DM und Bipa durchgeführt. Direkt im Laden wurde erhoben, welche Produkte angeboten werden, woher die Rohstoffe stammen  und was sie kosten. Elf Handelsmarken und 178 verschiedene Drinks auf pflanzlicher Basis wurden dabei registriert. Lediglich bei 27 Produkten (15,2 %) stammten die Hauptrohstoffe aus Österreich. Fast die Hälfte der pflanzlichen Drinks beinhalten Rohstoffe aus Nicht-EU-Ländern. 55 % der Produkte stammten aus Bio-Landwirtschaft. Der durchschnittliche Preis für Haferdrinks beträgt 2,25 Euro. Davon bekommen die Bauern etwa 2 Cent. Schließlich bestehen diese Drinks zum überwiegenden Teil aus Wasser.

Marcel Wernisch ist Jungbauer auf einem Kärntner Milchviehbetrieb und hat selbst Regionalitäts-Checks in Kärnten durchgeführt.
Quelle: pixelworld.at

Auf die Herkunft schauen

Bauernbund-Präsident Georg Strasser kritisiert: “Es kann nicht sein, dass eine bekannte Handelskette beim Eigenmarken-Produkt mit einer Österreich-Fahne auf der Verpackung wirbt, obwohl ein wichtiger Inhaltsstoff – der Rohrzucker – vom anderen Ende der Welt kommt. Es gibt auch Bio-Rübenzucker aus Österreich. Bei pflanzlichen Drinks zahlt es sich also aus, die Verpackungsrückseite zu lesen.“ Marcel Wernisch, Jungbauer und Store-Checker nimmt nicht nur die Hersteller und Händler in die Pflicht, sondern fordert auch die Konsumenten auf: „Wer pflanzliche Drinks kauft, soll zum regionalen Hafer- und Sojadrink anstatt zum Mandeldrink aus Kalifornien greifen.“ So bleibe die Wertschöpfung im Land und die kurzen Transportwege seien deutlich klimafreundlicher.

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