SchweinFerkelproduktionNeue Schweine-Stallsysteme ab 2023

Neue Schweine-Stallsysteme ab 2023

Quelle: Engler

Am 9. Dezember 2021 wurde im österreichischen Gesundheitsausschuss der Entschließungsantrag zum Tierschutzvolksbegehren behandelt. Gemäß Entschließungsantrag soll der ab 2022 vorgesehene höhere Förderstandard für Investitionen in Ferkelaufzucht und Mast ab 2023 zum gesetzlichen Mindeststandard für Neu- und Umbauten werden. Konkret bedeutet das: ab 1. Jänner 2023 werden moderne Stallhaltungssysteme mit mehr Bewegungsmöglichkeiten, separaten Liegeflächen, Beschäftigungsmaterial sowie vorgeschriebener Klimatisierung zur gesetzlichen Norm bei Um- und Neubauten. Für teilnehmende Betriebe am AMA-Gütesiegel-Programm wird dieser Standard ab 2032 zur Pflicht.

Schon zwei Jahre früher umgesetzt werden soll die Umstellung der öffentlichen Beschaffung auf die beiden Premium-Standards “AMA-Gütesiegel Tierwohl” sowie “Bio” bis 2030, was dann einen Absatz von 1 Mio. Schweinen pro Jahr bedeuten wird. Unterstützung erhalten die Schweinebetriebe über die Investitionsförderung “Tierwohlpakt” und über Module im neuen Umweltprogramm ÖPUL. Begleitet werden soll der Prozess mit dem Projekt “Innovationen für bestehende Schweineställe – IBeSt” unter Einbindung von Praktikern, Ministerien, Wissenschaft, Experten und Tierschutzorganisationen. Die Umsetzung des Verbots des routinemäßigen Kupierens der Schwänze von Schweinen wird mithilfe einer verpflichtenden Tierhaltererklärung und einer Risikoanalyse erfolgen.

Schweinehaltung zukunftsfit machen
Wichtig für die bäuerlichen Produzenten seien begleitende Förder- und Marktanreize, Forschung und Beratung, sagt Bauernbund-Präsident Georg Strasser, aber auch Bewusstseinsbildung und angemessene Übergangsfristen. Strasser: „Seit Jahren beschäftige ich mich politisch und fachlich mit der prekären Situation der Schweinebranche. Mein persönliches Ziel als Präsident des Österreichischen Bauernbundes ist es, dass die Schweinebauern auch in zehn oder 20 Jahren stolz auf ihre Arbeit, ihre Tiere und ihre Produkte sind. Und dass die Konsumenten zu Hause, im Gasthaus oder in der Kantine mit Begeisterung ihr österreichisches Schnitzel genießen”, so Strasser. “Junge Schweinehalter sind sich oft unsicher, ob sie mit ihrer Form der Schweinehaltung eine Zukunft haben. Mit dem heutigen Entschließungsantrag zum Tierschutzvolksbegehren geben wir ihnen Perspektiven und Planungssicherheit. Damit ist ein großer Schritt in Richtung mehr Tierwohl gelungen”, erklärt Strasser.

 

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