Bauernsprecher Hans MeisterWie soll Änderung gelingen

Wie soll Änderung gelingen

Veränderungen brauchen Vertrauen. Drei Beispiele, die dies nicht leichter machen:

Gas geben oder was?

Vor einigen Wochen fragte mich ein besorgter steirischer Schweinebauer am Telefon: „Gibt es, außer die Bauern sterben zu lassen, keine andere alternative Strategie in der Politik? Das hat ja alles auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft, auf die ländliche Infrastruktur, auf das Verhältnis Stadt–Land, auf die Durchsetzbarkeit von bäuerlichen Anliegen.
Es ist überall das Gleiche, die kleinen Handwerker sterben, die Bauern, die Wirte und mit ihnen die Dörfer. Es können aber nicht alle in der Stadt leben. Sieht das kein Politiker?
Warum macht man auch jetzt wieder nichts (gemeint ist die neue GAP) für nachhaltig gesunde bäuerliche Strukturen? Immer nur wachsen, verschulden, arbeiten bis zum Anschlag. Hat nur das Zukunft? Wer nur Gas gibt ohne Bzu bremsen, fährt irgendwann gegen die Mauer.“

 Veränderungen eröffnen neue Möglichkeiten

Was denken sich die Eliten?

In Österreich wurde von 22.11. bis 12.12 ein Lockdown verordnet. Aber die gesetzlichen Regelungen scheinen nicht für die Eliten und Prominenten bei ORF-Veranstaltungen gegolten zu haben: z.B. am 26.11.21 Dancing Stars und die Licht ins Dunkel-Gala mit Publikum. Dichtgedrängt politische Prominenz: Bundeskanzler, Vizekanzler, Bundespräsident und Schickeria vergnügten sich, während die Normalbürger zu Hause sitzen mussten und sich über den Lockdown ärgerten. „Lockdown fürs Volk, schunkeln für die Staatsspitze“ hieß es dazu auf Spiegel-online.
Hier geht es um das Zeichen, kein Gespür für das zu haben, was man den Menschen abverlangt, selber aber scheinbar nicht bereit ist zu geben. Um dieses Stück Solidarität, das man ständig von den Bürgern einfordert.
Im Lockdown ist es zwar verboten den Nachbarn zu besuchen, aber wer Geld und Lust hat, darf in der Welt herumfliegen und wieder eine neue Virusvariante ins Land bringen. Auch der Besuch in Kranken- und Pflegeanstalten ist begrenzt, aber auf der anderen Seite darf man sich den ganzen Tag, die liebe lange Woche lang in einer Gondel zusammen mit anderen Passagieren auf die Pisten transportieren lassen.
Darf man sich ob solcher Widersprüchlichkeiten wundern, wenn alle möglichen Verschwörungstheorien durchs Land irrlichtern und immer weniger Menschen bereit sind, denen da oben noch etwas zu glauben?

Man nimmt das Geld, aber nicht die Menschen

Der Ärger ist jedes Mal groß. Man ruft bei seiner Sozialversicherung, seinem Energieversorger, seinem Telekom-Anbieter, seiner Bank oder einem Amt an und niemanden hebt das Telefon ab. Wir alle kennen das, man hängt unverschämt lange in der Warteschleife, aber es hebt kein Mensch ab, nur die säuselnde Automatenstimme verspricht eine Annahmen des Anrufs in Bälde.
Selbst wenn man ausdauernd ist, hat man keine Gewähr, dass da überhaupt je jemand abhebt. Es wird nur auf die jeweilige Homepage verwiesen. Dahinter steht die Überlegung, dass sich jeder gefälligst selbst seine Informationen zusammensuchen soll: Die Zeit der Mitarbeiter ist zu teuer, um sich um die Probleme der Kunden zu kümmern.

Wo sich Unverständnis breit macht, schwindet Vertrauen. Für gesellschaftliche Änderungen ist aber gegenseitiges Vertrauen, aus dem dann Verständnis wächst, Voraussetzung.

Ihnen allen ein gutes Neues Jahr!

 

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