BioAcker und GrünlandHack-Software: „Wir sind fünf Jahre voraus“

Hack-Software: „Wir sind fünf Jahre voraus“

Michael Mayr ist Geschäftsführer der ENSIO GmbH, einem Software-Unternehmen, das sich auf Bildverarbeitungssysteme spezialisiert hat.
Quelle: Goldberger

LANDWIRT bio: Herr Mayr, Sie behaupten, Ihr Spurführungssystem erkennt Kulturpflanzen selbst bei starker Verunkrautung. Wie ist das möglich?

Michael Mayr: Durch künstliche Intelligenz. Unsere Software erkennt die Kulturpflanze und unterscheidet sie vom Unkraut. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu marktbeherrschenden Spurführungssystemen. Die meisten dieser Systeme unterscheiden grüne Pflanzen von brauner Erde. Bei starker Verunkrautung fallen solche Systeme im Gegensatz zu unserem meist aus. Unser Vorteil: Wir sind technologisch vier bis fünf Jahre voraus.

Inwiefern?

Weil wir schon lange an der Einzelpflanzenerkennung arbeiten. Wir haben für jede Kulturpflanze eine riesige Datenbank an Bildern hinterlegt. Auch Landwirte schicken uns neue Aufnahmen, wenn unsere Software die Kulturpflanzen nicht mehr vom Unkraut unterscheiden kann. Dazu gibt es im Terminal am Traktor eine Aufnahmefunktion. Heute ist es mit Hilfe künstlicher Intelligenz möglich, dass sich unsere Software aus dieser Datenbank jene Bilder heraussucht, die der Situation am Feld am ähnlichsten sind. Je mehr Aufnahmen wir haben, desto besser wird das Spurführungssystem. Wir können es sozusagen trainieren.


Die Auswertung der Kameradaten erfolgt im Terminal. Meist werden zwei Kameras verwendet.
Quelle: zVg

Heißt dies, dass auch alte Spurführungssysteme besser werden?

Genau! Wenn ein Landwirt heute ein Spurführungssystem kauft, bleibt dieses nicht am jetzigen technischen Stand stehen. Updates sind laufend möglich und kostenlos. Somit profitieren auch ältere Spurführungssysteme vom Fortschritt. Das unterscheidet uns von anderen Systemen und sollte vor allem für kleinere Betriebe von Vorteil sein. Landwirte können sich ja nicht alle drei Jahre ein neues Kamerasystem kaufen, um am Stand der Technik zu bleiben.

Wie gut funktioniert die Einzelpflanzenerkennung in der Praxis?

Sehr gut bei den klassischen Hackkulturen wie zum Beispiel Soja, Kürbis oder Mais. Die meisten Kunden verwenden zwei Kameras, das macht die Erkennung noch besser. Besonders bei Mais wiegt der Vorteil stark, dass wir mit unserem System Mais im Keimblattstadium schon vom Unkraut unterscheiden können. Auch bei Getreide haben wir eine große Datenbank. Wo wir noch mehr Daten brauchen, ist bei manchen Sonderkulturen wie zum Beispiel der Schlüsselblume. Hier gäbe es Nachfrage von Kunden aus den Niederlanden.

Das hält der Artikel noch bereit:

  • Wann lohnt sich eine zweite Kamera?
  • Was können Neigungssensoren.
  • Wann werden Roboter auf unseren Feldern hacken?

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