BioBio-SchweinTierwohlställe: Raufutter artgerecht anbieten

Tierwohlställe: Raufutter artgerecht anbieten

Erinnert an die Rinderhaltung: ein Futtertisch zur Raufuttervorlage in einem Mastschweinestall.
Quelle: Schauer Agrotronic/Auinger

Fehlende Struktur im Futter und mangelnde Beschäftigung sind zwei wesentliche Faktoren für das Auftreten von Verhaltensstörungen bei Zucht- und Mastschweinen (z.B. Leerkauen, Schwanzbeißen)! In Ställen mit Vollspaltenböden ist die Verabreichung von organischem Material nicht ganz einfach. Gibt der Tierhalter zu viel davon, kommt es zum Verstopfen des Spaltenbodens bzw. zur Ablagerung im Güllekanal. Das wiederum kann Verstopfungen in den ableitenden Systemen zur Folge haben.

In Tierwohlställen sind die Buchten klar strukturiert. Diese Struktur ergibt sich unter anderem durch unterschiedliche Bodenqualitäten. Festflächen werden sowohl im Liegebereich als auch häufig im Fressbereich angeboten. Diese Flächen eignen sich besonders für die Gabe von organischem Beschäftigungsmaterial.

Schweinetaugliche Raufen

Beschäftigungsmaterial, das gleichzeitig auch der Ernährung dient, wird üblicherweise in Raufen angeboten. Dabei ist sowohl die Positionierung in der Bucht als auch der Stababstand von besonderer Bedeutung. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Schweine Futter immer vom Boden aufnehmen. Im Gegensatz zu Ziegenraufen werden Raufen für Schweine also am Boden angebracht. Nur in Ausnahmefällen können Gitterkörbe auch an Trennelementen oder Seitenwänden aufgehängt werden. Beispielsweise kann eine preiswerte Möglichkeit zur Raufuttergabe sein, Baustahlgitter mit zwei Ketten an einem Trenngitter zu befestigen. Natürlich nehmen die Tiere das Raufutter auch aus solchen Raufen auf, diese Fressposition ist aber nicht physiologisch – vergleichbar mit der Trinkposition bei Nippeltränken.

Baustahlgitter an Ketten als Notlösung für eine Raufe.
Quelle: Hagmüller

Im Abferkelstall ist bei konventionellen Bewegungsbuchten eine Raufe über dem Futtertrog eine gute Möglichkeit zur Gabe von Raufutter bzw. Nestbaumaterial. Hierzu ist Langstroh dem Vorzug zu geben, denn mit gehäckseltem Stroh können Sauen kein Nest bauen!

Im Abferkelstall sind Raufen über dem Trog angebracht.
Quelle: Hagmüller

Manche Tierhalter machen die Erfahrung, dass ihre Schweine kaum Material aus den Raufen entnehmen. Deshalb denken sie, Raufutter wäre gar nicht nötig. Meist hängt diese Annahme allerdings mit einem falschen Stababstand des Futterspenders zusammen. Der Stababstand muss der Rüsselbreite der jeweiligen Tiergruppe angepasst sein. Für Zuchtsauen ist ein Stababstand von 9–10 cm optimal, für Mastschweine dementsprechend weniger. Somit ist auch klar, dass gehäckseltes Material nicht für Raufen geeignet ist, da der Stababstand dafür wesentlich kleiner sein müsste.

Nicht optimal: in diesem Tierwohlstall sind die Strohraufen zu hoch montiert.
Quelle: Hagmüller

Was der Artikel noch bereithält:

  • Saubere Ecken dank Silage
  • Ein Futtertisch für Sauen
  • Automatisierte Raufuttergabe

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