AckerbauGetreidemarktMehr GAP-Flexibilität gefordert

Mehr GAP-Flexibilität gefordert

Quelle: Böck

Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) haben angesichts der niedrigeren Getreideerträge und aktuellen Verzögerungen beim Düngemittelkauf politische Beschlüsse zur Sicherung der Agrarproduktion angemahnt. Die Europäische Kommission müsse noch vor der Herbstaussaat zügig über Flexibilitätsmaßnahmen in der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) entscheiden, forderte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Getreide von COPA/COGECA, Jean-François Isambert. Die Getreidebauern brauchten jetzt Rechtssicherheit, da sie in den nächsten Wochen Entscheidungen für die Fruchtfolge des nächsten Jahres treffen müssten.

Der Düngemarkt muss durch Transparenz und Wettbewerb gestärkt werden.
Quelle: Böck

Transparenz am Düngemarkt

Zudem müssen laut Isambert Transparenz und Wettbewerb auf dem EU-Düngemittelmarkt gestärkt werden. Er wies darauf hin, dass die diesjährige Weichweizenerzeugung in der Europäischen Union durch extreme Klimaereignisse in vielen Regionen mit hohen Temperaturen, Niederschlagsdefiziten oder Hagel beeinträchtigt worden sei. „Wir rechnen mit Ertragseinbußen in der Größenordnung von 5 %. Angesichts der Gefahr von Nahrungsmittelengpässen in mehreren Importländern aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Inflation der Lebensmittelpreise sei es wichtig, dass die EU-Kommission die entsprechenden Warnungen ernst nehme.

Die Ukraine hat ihre Exporte vom Schiff auf die Bahn verlagert.
Quelle: Böck

Weniger Weizen aus der EU

COPA und COGECA gehen davon aus, dass die Landwirte in der EU-27 in diesem Sommer zusammen 123,4 Mio t Weichweizen ernten werden; das wären 5,8 Mio t oder 4,5 % weniger als 2021. Die Getreideerzeugung insgesamt wird auf 277 Mio t veranschlagt, verglichen mit 290 Mio t im vergangenen Jahr. Allerdings sind die Weizenpreise zuletzt deutlich gesunken; an der Terminbörse Matif in Paris wurde der Septemberkontrakt am 5. Juli mit 337,50 Euro/t gehandelt; das sind 12,50 Euro/t weniger als noch eine Woche zuvor. Mitte Mai waren in der Spitze für September-Weizen 438,25 Euro/t gezahlt worden.

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