BioAcker und GrünlandBiodiversität, aber sinnvoll…

Biodiversität, aber sinnvoll…

Quelle: Agrarfoto (2), Engler (1), Shutterstock/Sarnia (1), Doppelbauer (1)

Biodiversität ist ein Grundanliegen der Bio-Landwirtschaft. Daher ist es auf den ersten Blick nicht verständlich, dass Bio-Betriebe ab 2023 zusätzlich Flächen aus der Produktion nehmen müssen (siehe Info-Box). Dennoch sehen es die Richtlinien so vor und daher lautet die Frage nicht mehr ob, sondern wie wir sie am besten umsetzen.

Biodiversitätskonzept

Es gibt kein Patentrezept für die Umsetzung von Biodiversitätsflächen, denn jeder Betrieb hat andere Voraussetzungen. Zudem sehen die Programmrichtlinien verschiedene Möglichkeiten vor, die Biodiversitätsauflagen zu erfüllen. Die wohl häufigste Umsetzung werden Blühflächen sein. In Österreich werden hier zum Beispiel drei Pflanzenfamilien und mindestens sieben insektenblütige Mischungspartner gefordert. Es gibt sogar eine höher dotierte Variante mit 30 Mischungspartnern aus sieben Familien. Dennoch ist die klassische Blühfläche nicht die einzige Möglichkeit, die Biodiversitätsauflagen umzusetzen. Mehrnutzungshecken können besonders in intensiven Gebieten mit großen Flächen eine wertvolle Möglichkeit zur Steigerung der Biodiversität sein. Zudem können solche Hecken tatsächlich auch genutzt (Holz, Früchte) werden. Wind- und Verdunstungsschutz oder die Abwehr von Abdrift an Grenzen zu konventionellen Flächen sind angenehme Nebeneffekte. Wer Biodiversitätsflächen ernst nimmt und die Umsetzung in ein Gesamtkonzept einbetten möchte, sollte eine Betriebsberatung mit dem Ziel eines betrieblichen Naturschutzkonzeptes in Anspruch nehmen.

Blühfläche
Eine artenreiche, mehrjährige Blühfläche mit verschiedensten Wildpflanzen.
Quelle: Agrarfoto (2), Engler (1), Shutterstock/Sarnia (1), Doppelbauer (1)

Kampf den Wurzelunkräutern

Für die Anlage von Biodiversitätsflächen – dies gilt aber auch für Mehrnutzungshecken – sollte die Fläche frei von Wurzelbeikräutern wie Quecke, Distel und vor allem Ampfer sein. Quecken und Disteln können sich in den oft langsam und dünn ausgebildeten Beständen bestens entwickeln. Die maximal zweimalige Pflege im Jahr ermöglicht ihnen dabei auch Blüte, Samenbildung sowie höchste Regenerations- und Vermehrungsrate. Durch die extensive Pflege und die oftmals fehlende Nutzung (und den damit fehlenden Nährstoffentzug durch Abtransport) sind viele Flächen innerhalb kürzester Zeit nährstoffmäßig überversorgt. Durch die oft hohen Anteile von Leguminosen, Dolden- und Kreuzblütlern ist eine starke Versauerung und der damit einhergehende Kalkverbrauch nicht zu unterschätzen. Je nach Niederschlag ist ein Kalkverbrauch von 300 bis 500 kg CaO/ha und Jahr zu berücksichtigen. Wird die Menge an Kalk nicht vor der Anlage der Biodiversitätsfläche oberflächlich (Saatbettkalkung) zur Verfügung gestellt, ist von Versauerung und der damit einhergehenden Verunkrautung (Löwenzahn, Quecke und vor allem Ampfer) bereits von Vornherein auszugehen. Aber Achtung: Die Kalkung ist wie jede andere Düngung ab 1. Jänner des ersten Antragsjahres nicht mehr erlaubt. Insofern kann eine Anlage bzw. jedenfalls eine vorbeugende Kalkung schon in diesem Jahr sinnvoll sein.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Anlage wohlüberlegt
  • Gräser wären so wertvoll
  • Biodiversität macht Freude
  • Nutzungsmöglichkeiten ausschöpfen
  • Futterpflanzen auswählen

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