BioBio-MilchviehÖko-Zucht: Nachgefragt

Öko-Zucht: Nachgefragt

Braunvieh auf der Weide
Quelle: Stockreiter

„Stiere von den besten, alten Kühen aufziehen“

„Als Bio-Betrieb selektieren wir auf Langlebigkeit und Persistenz. Kühe mit einer hohen Einsatzleistung können wir nicht ausfüttern. Für uns sind Kühe mit flachen

Ferdinand Stockreiter
Ferdinand Stockreiter betreibt einen reinen Grünlandbetrieb. Braunvieh sei für die Weidehaltung sehr gut geeignet, findet der Bio-Bauer.
Quelle: Stockreiter

Laktationskurven ideal. Früher zogen wir selbst Stiere für die Zucht auf. Damals ging es bei der Auswahl auch darum, ob der Stier und seine Mutter ein gutes Exterieur haben. Ein Stier aus einer guten, alten Kuh schafft es heute sehr schwer in die Besamung. Ich finde das schade. Denn das wären gerade jene Kühe, mit denen wir weiterzüchten wollen, da wir ihre Stärken und Schwächen kennen. Das wäre auch bei den Zuchtstieren wünschenswert. Trotzdem lassen wir ab und zu einen Stier genomisch testen. Die Zahlen unserer Stiere waren allerdings immer zu niedrig. Wir würden gerne einen Stier von unserer besten, alten Kuh aufziehen. Aber das ist nur wirtschaftlich, wenn er dann auch in den Testeinsatz geht; dafür sind die Zuchtwerte unserer Kühe zu gering. Meine beste Kuh im Stall ist die Franzi. Sie ist eine Tochter des Stieres Fantastic und steht derzeit in ihrer siebten Laktation. Sie hält die Milch bis zum Trockenstellen. Ihr Gesamtzuchtwert liegt aktuell bei 101, der Milchzuchtwert bei 106. Sie entspricht dem Kuhtyp, den wir am Bio-Betrieb brauchen: mittelrahmig, unkompliziert und gute Fundamente. Wir führen einen reinen Grünlandbetrieb. Deshalb besteht die Futtergrundlage nur aus Weidegras, Heu und Grassilage, ergänzt mit etwas Kraftfutter. Braunvieh eignet sich gut für die Weidehaltung. Die begrenzte Auswahl an Futtermitteln macht es schwierig, das eiweißreiche Weidegras in der Fütterung auszugleichen. Wenn wir es nicht schaffen, die Kühe in der Weidesaison mit genügend Rohfaser und Energie zu versorgen, dann ist der Fettgehalt niedrig und die Kühe sind nicht ganz fit. Damit müssen wir dann leben.“ den wir am Bio-Betrieb brauchen: mittelrahmig, unkompliziert und gute Fundamente. Wir führen einen reinen Grünlandbetrieb. Deshalb besteht die Futtergrundlage nur aus Weidegras, Heu und Grassilage, ergänzt mit etwas Kraftfutter. Braunvieh eignet sich gut für die Weidehaltung. Die begrenzte Auswahl an Futtermitteln macht es schwierig, das eiweißreiche Weidegras in der Fütterung auszugleichen. Wenn wir es nicht schaffen, die Kühe in der Weidesaison mit genügend Rohfaser und Energie zu versorgen, dann ist der Fettgehalt niedrig und die Kühe sind nicht ganz fit. Damit müssen wir dann leben.“

Ferdinand Stockreiter

  • Spital am Pyhrn, Oberösterreich
  • Seehöhe: 800 m
  • Bio seit 1996
  • 35 Kühe (Braunvieh)
  • Bio-Verbände: Naturland, Bio Austria
  • Molkerei: Bio-Käserei Schlierbach (Zurück zum Ursprung)

Was dieser Beitrag noch bereithält:

  • „Wir brauchen spätreife Kühe“
  • „Die Population ist zu klein für eine eigene Bio-Milchviehzucht“
  • Schweiz: Samendosen von langlebigen Bio-Stieren

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