BioBio-RindRinder stressfrei verladen

Rinder stressfrei verladen

Verladen von Rindern
Quelle: Agrarfoto

Die Kuh steht vor der Laderampe und bewegt sich weder vorwärts noch rückwärts. Der Landwirt flucht und gerät immer mehr in Rage. Stress, den auch das Tier spürt, es wird unruhig, wenn nicht sogar panisch. Die Situation wird immer hektischer und somit auch gefährlicher. Jährlich passieren etliche Unfälle beim Verladen von Rindern, manche enden tödlich. Um dies zu vermeiden, müssen die Unfallverhütungsvorschriften für Tierhaltung und das Tiertransportgesetz in Österreich und Deutschland beachtet werden. Darin ist unter anderem geregelt, dass geeignete Einrichtungen und Hilfsmittel verwendet werden müssen. Das sind beispielsweise Verladerampen mit rutschhemmendem Bodenbelag und seitliche Begrenzungen der Rampe oder Panels. Doch das alleine reicht nicht. Für das richtige Treiben der Tiere braucht es Verständnis, warum die Rinder so reagieren, wie sie reagieren.

Rinder besser verstehen

Oftmals ist die Treibarbeit für Landwirte mühsam, weil die Rinder nicht verstehen können, was der Mensch von ihnen will. Dies wird von einigen Faktoren beeinflusst:

  • Allein das Sichtfeld der Kuh ist größer als das des Menschen und liegt bei etwa 330 Grad. Die Tiere sehen aber nur einen etwa 30°-Ausschnitt nach vorne scharf. Hinter sich sehen Tiere etwa 30° gar nicht, was häufig beim Treiben von hinten zu Unsicherheiten führt. Geht der Landwirt also direkt hinter dem Tier, wird es sich ständig umdrehen, um die Person hinter sich zu erkennen. Besser ist es, leicht versetzt zum Tier zu gehen, so dass das Rind erkennen kann, wer es treibt.
  • Veränderte Lichtverhältnisse sind für die Tiere schwierig. Das Rinderauge reagiert viel sensibler auf blendendes Licht als das menschliche Auge. Wenn die Tiere den dunklen Stall verlassen, werden sie aufgrund des hellen Tageslichts langsamer und zaghafter, bis sie sich an die Sicht gewöhnt haben, was etwa fünfmal länger dauert als beim Menschen. Beim Treiben sollten Landwirte daher den Tieren immer genügend Zeit geben, um sich vom dunklen Stall an das helle Tageslicht zu gewöhnen.
  • Rinder sind geräuschempfindlich und mögen es, wenn man beruhigend leise auf sie einspricht und sie gegebenenfalls sanft berührt, sofern sie daran gewöhnt sind. Keinesfalls sollte man die Tiere anschreien, wenn sie beim Verladen länger benötigen.
  • Das Rind ist ein Herden- und Fluchttier; die Trennung von ihren Artgenossen fällt ihm schwer, daran sollten Landwirte auch beim Verladen denken. Schnelle und hektische Bewegungen können im Rind den Fluchtmodus auslösen, da sie als Angriff interpretiert werden können. Wenn mehrere Rinder in einen Anhänger getrieben werden, reicht es oft aus, wenn das erste Tier im Wagen ist, die anderen Tiere kommen nach.

Besonders wichtig ist es, den Tieren genügend Zeit zu lassen, um sich an veränderte Lichtverhältnisse und Situationen zu gewöhnen.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Die Zonen des Rindes
  • Treibgitter sind sinnvoll
  • Ausstattung zum Verladen
  • Planung ist wichtig

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