Ende Februar bis Anfang März ist der ideale Zeitraum, um die erste Düngergabe durchzuführen, sofern sie nicht schon erledigt wurde. Dabei gilt es einige Grundsätze zu beachten. Der Dünger sollte einen Nitratanteil enthalten. Dieser ist rasch wirksam und benötigt keine Umsetzung durch das Bodenleben. Für die erste Gabe bietet sich auch ein Volldünger an. Vor allem Pflanzen mit einem schlecht entwickelten Wurzelsystem profitieren von Phosphor und Kali direkt an der Wurzel. Die Stickstoffmenge bei Getreide bemisst man nach vorhandenen Nmin-Werten und dem Zustand der Pflanzen. Die Düngermenge steuert die Bestockung und kann zum Führen des Bestandes eingesetzt werden. Bei sehr üppig entwickelten Beständen düngt man nur 40 kg N, bei schwachen Beständen 60 kg N. Die persönliche Beurteilung durch den Landwirt ist dafür am wichtigsten. Bei Extremfällen wie sehr schwachen Beständen oder zweizeiligen Gersten können die genannten N-Mengen auch überschritten, bei Hybridgersten unterschritten werden. Wichtig ist, das Getreide nach der Düngung weiter zu beobachten. Wenn der Stickstofffluss endet, ist eventuell eine vorgezogene oder geteilte Schossdüngung notwendig. Denn nach der Bestockung werden die Ertragsanlagen nur noch reduziert, nicht mehr neu gebildet.
Dünger für Raps
Der beste Zeitpunkt für die erste Rapsdüngung ist so früh als gesetzlich möglich und pflanzenbaulich sinnvoll. Die erste Düngergabe sollte gewissen Anteil rasch verfügbaren Nitratstickstoff enthalten. Dieser fördert einen raschen Wachstumsstart und die Entwicklung der Seitentriebe. Die erste Düngung kann auch mit einem Volldünger erfolgen, außer es wurden bereits im Herbst Phosphor und Kali ausgebracht oder es erfolgt noch eine Gülledüngung. Sehr wichtig für den Raps ist die Versorgung mit Schwefel. Er benötigt zirka 50–70 kg/ha. Die Einträge aus der Luft und die Mineralisierung im Boden reichen nicht aus. Es sollten daher Volldünger mit Schwefelanteil oder spezielle Stickstoff-Schwefel-Dünger verwendet werden. Die benötigte Stickstoffmenge richtet sich nach dem Zustand des Rapses. Bei stark entwickelten Beständen reicht eine Gabe von 50–80 kg N. Schwach entwickelte Bestände erholen sich mit einer Gabe von 80–100 kg N schneller vom Winter.
Begrünungen beseitigen
Landwirte, die Zwischenfrüchte im Rahmen der Programme LE 2014-20 und ÖPUL 2015 anbauen, dürfen diese nur mit mechanischen Methoden beseitigen. Das gilt auch für Biodiversitätsflächen. Erst dann dürfen Herbizide eingesetzt werden. Das bedeutet, dass der Landwirt entweder Bodenbearbeitungsgeräte wie Pflug, Grubber oder Scheibenegge einsetzen oder Mulch-, Direktsaat oder Strip-Till durchführen kann. Häckselt der Landwirt die Begrünung, so zählt auch diese Maßnahme als Beseitigung der Begrünung. Das Mähen oder Striegeln reicht nicht aus. Abgefrostete und niedergebrochene Begrünungen galten nach dieser Auslegung als nicht beseitigt. Dagegen ist die Landwirtschaftskammer vorgegangen – mit Erfolg. Die AMA ergänzte daraufhin, dass Be grünungen, die vollständig abgefrostet und niedergebrochen sind, als beseitigt zählen. Alle Bearbeitungen dürfen erst nach Ende des Begrünungszeitraums erfolgen. Beim System Immergrün zählt die Fläche ab dann als begrünungsfrei.
Getreidemarkt
Die Getreidepreise haben sich in den letzten Wochen stabil entwickelt, ohne größere Änderungen positiver oder negativer Natur. Die Getreidepreise werden von den Rohölpreisen und dem Wechselkurs zwischen Dollar und Euro beeinflusst. Daher hängt die zukünftige Entwicklung neben der Verbrauchsveränderung auch mit der Entwicklung dieser beiden Kurse zusammen. Marktexperten rechnen in den nächsten Monaten mit mehr Exporten aus der EU, die den Preis auf einem stabilen Niveau halten sollen. Für das kommende Erntejahr hat das US-Landwirtschaftsministerium seine Prognosen nach oben korrigiert. Es rechnet mit einem Anstieg der Weizenproduktion. Die Nachfrage steigt zwar auch an, allerdings ist die Nachfrage geringer als die Produktion. Die Experten prognostizieren zum zweiten Mal in Folge einen Anstieg der Lagermenge, nach Rückgängen im Jahr 2012/2013.
Wolfgang KASTENHUBER; LANDWIRT Redakteur
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