Von Roman GOLDBERGER
Soja nicht zu früh säen
Die Sojabohne braucht zur Keimung eine Bodentemperatur von mindestens 10 °C. Wird zu früh gesät, so dauern Keimung und Jugendentwicklung länger an. Mikroorganismen – besonders Pilze – können das im Boden liegende Samenkorn schädigen. Außerdem ist Soja empfindlich gegenüber Nachtfröste von- 2 °C und darunter. Vor allem bei schweren, tonigen Böden soll daher mit der Saat etwas zugewartet werden. In den meisten Fällen wird zuerst Mais gesät (Abb.). Die ideale Saatstärke liegt bei 600.000 Körnern pro Hektar, die Ablagetiefe bei drei bis vier Zentimetern. Angebaut werden kann sowohl mit Einzelkornoder Drillsaat. Vor allem für Biobetriebe bringt die Einzelkornsaat Vorteile für die spätere mechanische Unkrautbekämpfung.
Hohe EU-Getreideernte erwartet
Die Getreideernte in der EU werde dieses Jahr höher als 2013 ausfallen. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichen Ernteschätzung von Copa-Cogeca, der landwirtschaftlichen Interessensvertretung in der EU, hervor. Demnach werde die Weizenproduktion gegenüber dem Vorjahr von 140,5 Mio. Tonnen (t) auf 144,1 Mio. t steigen. Der Grund liege vor allem im milden Winter und den guten Aussaatbedingungen im Herbst. Mit Ausnahme der baltischen Staaten seien die Landwirte von schwerwiegenden Auswinterungsschäden verschont geblieben. In Polen und Ungarn rechnen die Experten mit einem Plus von jeweils 1 Mio. t. Auch in Großbritannien wird trotz schwerer Überschwemmungen mit einer wesentlich höheren Ernte als 2013 gerechnet. In Österreich und Deutschland erwarten die Marktexperten kein Produktionswachstum. Gegenüber der guten Ernte des Vorjahres sei sogar ein leichter Rückgang zu erwarten: in Österreich 1,35 Mio. t. gegenüber 1,5 Mio. aus dem Vorjahr und in Deutschland 24,57 Mio. t. gegenüber 24,87 Mio. im Jahr 2013.
Mais: maximal 180 kg N
In den ersten Wochen nach der Saat wachsen die jungen Maispflänzchen und deren Wurzeln sehr langsam heran. Mit der Unterfußdüngung zur Saat sind die Nährstoffe im tatsächlich durchwurzelten Bereich. Erst später greifen die Maiswurzeln auch auf Nährstoffe aus tieferen Schichten zurück. Um das Tiefenwachstum der Wurzeln nicht zu blockieren, sollen nicht mehr als 50 kg Stickstoff (N) über die Unterfußdüngung verabreicht werden. Den höchsten Nährstoffbedarf hat Mais ab dem 8-Blattstadium. Zu diesem Zeitpunkt (Mitte Juni) braucht Mais hohe Mengen an Stickstoff in pflanzenverfügbarer Form. Neben der Unterfußdüngung wird der restliche Stickstoff oft vor oder nach der Saat in einem Arbeitsgang ausgebracht. Eine Gabenteilung ist bei Hackfrüchten auf Böden mit mehr als 15 % Tonanteil nicht erforderlich. In Wasserschutzund Schongebieten sowie in Hanglagen ab 10 % Neigung ist eine Gabenteilung ab 100 kg N ff/ha aber vorgeschrieben. Auf leichten Böden wird neben der flächigen Düngung vor der Saat oft eine weitere N-Gabe zum 4-Blatt-Stadium gedüngt. Die maximalen N-Düngungsmengen sind der Tabelle zu entnehmen. In mehrjährigen Versuchen des steirischen Versuchsreferats waren N-Mengen über 180 kg/ha nicht wirtschaftlich.
Mehrerlös durch Wachstumsregler
Durch die früh einsetzende Vegetation haben sich vielerorts dichte Getreidebestände gebildet. Wachstumsregler mit dem Wirkstoff Trinexapac (z.B. Moddus, Calma, Trinex) fördern die starken Bestockungstriebe und vernachlässigen die schwachen Seitentriebe. Dadurch wird der Bestand dünner. Optimal ist die Ausbringung, wenn die Getreidepflanze zu schossen beginnt (EC 31). Dünne Bestände können durch den Einsatz von CCC-Produkten stabilisiert werden. CCC fördert die Seitentriebe und staucht die dominanten Haupttriebe. Allerdings wäre die Anwendung zur Bestockung optimal. Wurde dieser Zeitpunkt nicht genutzt, so kann CCC auch noch zu Schossbeginn verabreicht werden. Während die Wachstumsregleranwendung bei Weizen nicht immer wirtschaftlich ist, hat sich bei Gerste vor allem die späte Anwendung Anfang Mai (EC 39) mit dem Wirkstoff Etephon (z.B.: Cerone) als sehr wirtschaftlich herausgestellt.
Roman Goldberger ist LANDWIRT Chefredakteur.
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