Von Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Chefredakteur
Soja ist Vorrangfläche mit Faktor 0,7
Der Agrarausschuss des EU-Parlaments stimmte am 7. April den Detailregelungen zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu. Damit wird der Anbau stickstofffixierender Pflanzen mit dem Faktor 0,7 auf das Ziel von 5 % ökologischen Vorrangflächen angerechnet werden. Ab nächstem Jahr sind 30 % der Direktzahlungen eines Betriebes an sogenannte Greening-Auflagen gebunden. Dazu gehören ökologische Vorrangflächen, die Betriebe mit mehr als 15 ha Ackerfläche im Ausmaß von 5 % vorweisen müssen. Bis zum 1. August müssen die Mitgliedstaaten festlegen, welche Pflanzen dafür in Frage kommen. Für Leguminosen wie Soja soll der Faktor 0,7 gelten. Pflanzenschutzmaßnahmen sollen erlaubt sein. Auf LANDWIRT Anfrage teilte das Landwirtschaftsministerium mit, dass es auch Futterflächen mit einem Leguminosenanteil (z.B. Klee) anerkennen wolle. Dazu seien noch weitere Abstimmungen mit der Europäischen Kommission notwendig. Neben den ökologischen Vorrangflächen müssen Betriebe mit mehr als 10 ha Ackerfläche auch eine Fruchtfolge einhalten (Tab.). Von den Greening-Auflagen ausgenommen sind Betriebe mit mehr als 75 % Dauergrünland, Kleegras, Wechselwiesen und Stilllegungsflächen.
Versuche zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers
Der Maiswurzelbohrer wurde von der Europäischen Kommission von der Liste der Quarantäneschädlinge gestrichen. Die in Österreich geltenden Landesverordnungen zur Einhaltung der Fruchtfolge bleiben jedoch bestehen. Innerhalb von vier Jahren darf auf der gleichen Fläche maximal dreimal Mais angebaut werden. Diese Fruchtfolge-verpflichtung führt in der Steiermark 2014 zu einem Rückgang der Maisfläche um ca. 10.000 ha. Auf 5.000 ha österreichweit wird dieses Jahr Hirse kultiviert, die sich als Schweinefutter eignet. Zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers sind in diesem Jahr Fadenwürmer und das Granulat Belem zugelassen. Beide Produkte werden zur Saat in den Boden appliziert und bekämpfen die Larven des Maiswurzelbohrers. Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat Versuche angelegt, um die Wirkung beider Mittel bei hohem Käferdruck zu messen. Erste Ergebnisse werden im Sommer präsentiert. Zur Bekämpfung des adulten Maiswurzelbohrers im hohen Bestand ist in Österreich das Insektizid Biscaya zugelassen.
Unkräuter im Mais jetzt bekämpfen
Sofern die Unkräuter nicht im Vorauflaufverfahren bekämpft worden sind, ist eine Behandlung im 2- bis 4- Blatt-Stadium der Maispflanze sinnvoll. Die Unkräuter befinden sich im Keimblattstadium und können mit einer Kombination aus Bodenund Kontaktmitteln wirkungsvoll bekämpft werden. Wichtig ist dabei, dass die Maispflanze eine gut ausgebildete Wachsschicht hat, welche die Wirkstoffaufnahme verhindert. Diese erkennt man an der sattgrünen Farbe der Maispflanze. Ab dem 6-Blatt-Stadium verliert der Mais seine kristallartige Wachsstruktur und die Pflanze nimmt mehr Wirkstoff auf.
In Kombinationsprodukten wird oft der Wirkstoff Terbuthylazin (TBZ) eingesetzt. In Wasserschutzund Schongebieten ist der Einsatz verboten. Hier ist auf andere Wirkstoffgruppen mit einer guten Wirkung gegen die Samenunkräuter zurückzugreifen. Als Allroundtalent könnte dazu Kukuruz-Pack dienen. Alternativ dazu ist auch der Einsatz von Laudis, kombiniert mit Buctril oder Maisbanvel, möglich.
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