AckerbauGetreidemarktAktuelle Marktübersicht wichtiger Ackerkulturen

Aktuelle Marktübersicht wichtiger Ackerkulturen

Die Weizenprognosen für das Wirtschaftsjahr 2024/25 deuten auf ein höheres Angebot hin.
Quelle: Böck

Die globalen Prognosen für 2024/25 weisen auf unterschiedliche Entwicklungen in den Bereichen Weizen, Grobgetreide, Ölsaaten und Reis hin. Während einige Märkte von gesteigerten Produktionsmengen und höheren Beständen profitieren, verzeichnen andere Länder Rückgänge aufgrund klimatischer Herausforderungen und regionaler Schwankungen. Die aktuellen Berichte des USDA geben einen umfassenden Überblick über diese Trends und deren Auswirkungen auf Angebot, Verbrauch, Handel und Bestände der wichtigsten Getreide- und Ölsaaten weltweit. Im Folgenden Text handelt es sich um Prognosen.

Obwohl die globale Weizenproduktion leicht auf 796,9 Mio. t gesenkt wurde, bleibt sie dennoch auf einem Rekordniveau.
Quelle: Böck

WEIZEN

Die Weizenprognosen für das Wirtschaftsjahr 2024/25 deuten auf ein höheres Angebot, einen gesteigerten Verbrauch, zunehmenden Handel und höhere Endbestände hin. Trotz einer leicht geringeren Produktion gleichen die erhöhten Anfangsbestände dies mehr als aus.

Die globalen Weizenvorräte werden voraussichtlich auf 1.062,1 Mio. t steigen. Der Anstieg resultiert vor allem aus den höheren Anfangsbeständen, insbesondere in Kanada. Dort hat Statistics Canada für 2023/24 deutlich höhere Endbestände gemeldet als zuvor vom USDA angenommen. Auch die Endbestände für die Jahre 2021/22 und 2022/23 wurden durch nachträgliche Anpassungen von Statistics Canada nach oben korrigiert.

Weizenproduktion versus -verbrauch

Obwohl die globale Weizenproduktion leicht auf 796,9 Mio. t gesenkt wurde, bleibt sie dennoch auf einem Rekordniveau. Der Rückgang der Produktion in der EU, insbesondere in Frankreich und Deutschland aufgrund ungünstiger Erntebedingungen, wird nur teilweise durch Zuwächse in Australien und der Ukraine ausgeglichen.

  • EU: Die Produktion wird auf 124,0 Mio. t gesenkt.
  • Australien: Dank günstiger Wetterbedingungen in Westaustralien, New South Wales und Queensland steigt die Produktion auf 32,0 Mio. t.
  • Ukraine: Die Erntemengen werden auf 22,3 Mio. t angehoben, basierend auf Erntedaten des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums.

Der globale Weizenverbrauch wird voraussichtlich auf 804,9 Mio. t steigen. Dies ist vor allem auf eine höhere Nutzung als Futtermittel und in der Nebenproduktion in mehreren Ländern zurückzuführen. Ein Rückgang des Verbrauchs in der EU wird dadurch mehr als kompensiert.

Handel und Endbestände

Der weltweite Weizenhandel soll auf 216,5 Mio. t anwachsen. Dies wird vor allem durch höhere Exporte aus Australien, Kanada und der Ukraine angetrieben, die den Rückgang der Exporte aus der EU mehr als ausgleichen.

Die weltweite Maiserzeugung wird voraussichtlich sinken.
Quelle: Böck

MAIS UND CO

Die weltweite Grobgetreideproduktion wird für das Jahr 2024/25 auf 1,502 Mrd. t geschätzt, was eine Abnahme im Vergleich zu den vorherigen Schätzungen darstellt. Die aktuellen Prognosen weisen auf eine geringere Produktion, nahezu unveränderten Handel und niedrigere Bestände hin.

Mais und Gerste

Die weltweite Maiserzeugung wird voraussichtlich sinken. Rückgänge in der EU, Ghana, Russland und Serbien werden teilweise durch Produktionssteigerungen in Tansania und Kanada ausgeglichen. Innerhalb der EU verzeichnen Rumänien und Ungarn Rückgänge, die jedoch durch einen Anstieg in Frankreich gemildert werden.

Die weltweite Gerstenproduktion wird ebenfalls rückläufig erwartet. Rückgänge in Kanada und der EU werden teilweise durch Zuwächse in Australien kompensiert.

Handel und Endbestände

Im internationalen Grobgetreidehandel gibt es für 2024/25 einige wichtige Veränderungen:

  • Höhere Maisexporte: Besonders aus Tansania und Kanada.
  • Rückgang der Exporte: In Russland, der EU und Serbien.

Auf der Importseite steigen die Maisimporte der EU, Mexikos, Indiens und Thailands, während die Importe von China, Kanada und dem Iran zurückgehen.

Die weltweiten Maisendbestände werden auf 308,4 Mio. t geschätzt, was einen Rückgang darstellt und auf die niedrigere Produktion sowie die höheren Importe in einigen Regionen zurückzuführen ist.

ÖLSAATEN

In der EU wird weniger Raps produziert.
Quelle: Goldberger

Die weltweite Ölsaatenproduktion für 2024/25 wird um 2,8 Mio. t auf 552,7 Mio. t gesenkt. Dies ist vor allem auf eine geringere Produktion von Raps in der EU sowie eine reduzierte Sonnenblumensaatenproduktion in der EU, der Ukraine, Kasachstan und Moldawien zurückzuführen.

Sojabohnen

Im Gegensatz dazu wird die internationale Sojabohnenproduktion um 0,6 Mio. t aufgestockt. Der Anstieg in Paraguay und Kanada gleicht teilweise die Rückgänge in der EU und Serbien aus.

Der weltweite Handel mit Sojabohnen wird für 2024/25 auf 181,6 Mio. t erhöht. Dies ist hauptsächlich auf gestiegene Exporte aus Paraguay und höhere Importe nach Argentinien zurückzuführen.

Endbestände

Die weltweiten Endbestände an Sojabohnen werden auf 134,6 Mio. t geschätzt. Höhere Bestände in Argentinien und Kanada gleichen teilweise die niedrigeren Bestände in den USA und der EU aus.

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