Stickstoff (N) ist einer der zentralen Nährstoffe. Er liegt vor allem in Harnstoff, Ammonium oder Nitrat vor. N-Dünger werden entweder synthetisch hergestellt oder entstehen natürlich durch Nutztiere. Beide Dünger unterscheiden sich maßgeblich und haben ihre Vor- und Nachteile. Der große Vorteil synthetischer N-Dünger ist die Stabilität im Lager. Solange sie nicht ausgebracht sind oder feucht werden, sind sie vor N-Verlusten geschützt. Der große Nachteil ist hingegen die energieintensive Herstellung. Die macht den synthetischen Dünger teuer. Hier hat Gülle seinen großen Vorteil. Als Teil der Kreislaufwirtschaft sind die Nährstoffe aus Wirtschaftsdünger im Vergleich sehr kostengünstig. Doch leider hat Gülle den großen Nachteil, dass während der Lagerung und bei der Ausbringung N verloren geht. Harnstoff, der von Tieren ausgeschieden wird, wird durch Mikroorganismen zu Ammonium umgewandelt. Dieses kann je nach Temperatur, pH-Wert und Luftbewegung als Ammoniakgas in die Umgebungsluft entweichen. Jedes kg N, das in die Luft verloren geht, steht den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung, reduziert die Erträge und erhöht den Bedarf an zusätzlichem Dünger. Im Rahmen der NEC-Richtlinie und der Ammoniakreduktionsverordnung muss Österreich die Ammoniakverluste bis 2030 deutlich senken. Um die Verluste zu minimieren, sollten alle Schritte der Wirtschaftsdüngerkette – von der Fütterung über das Stallsystem und die Lagerung bis zur Ausbringung – optimiert werden.
Es erwartet Sie noch im Artikel:
- Tipps zur richtigen Gülleausbringung
- Fütterungstipps
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