Obstgärten und Streuobstwiesen prägen nicht nur das Tiroler Landschaftsbild, sie sind auch wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Um diese Vielfalt zu bewahren, hat der Verband der Obst- und Gartenbauvereine „Grünes Tirol“ im Rahmen der diesjährigen Baumpflanzaktion 1.350 neue Obstbäume gepflanzt – darunter 33 Apfel-, 12 Birnen-, 4 Zwetschken-, 2 Weichsel- sowie je eine Marillen- und Pfirsichsorte.
Seit 2006 setzt sich der Verband gemeinsam mit Land Tirol und Landwirtschaftskammer für die Erhaltung alter Obstsorten ein. Insgesamt wurden seither über 33.000 Bäume gepflanzt, vorwiegend landschaftsprägende Halb- und Hochstämme. Landesrat René Zumtobel betont den ökologischen Wert der Aktion: „Die 17.250 Euro, die wir investieren, sind im Sinne der Artenvielfalt bestens angelegt. Obstgärten sind wertvolle Lebensräume – nicht nur für Insekten.“
Alte Sorten
Viele der gepflanzten Sorten stammen aus einer Sammlung gefährdeter Apfelsorten, die an der Laimburg in Südtirol gesichert und in der Baumschule Ranseder weiterveredelt werden. So gelangen seltene Raritäten wie „Kronprinz Rudolph“, „Landsberger Renette“ oder der Osttiroler „Maschanzker“ zurück in Tirols Gärten. „Uns geht es um den Erhalt genetischer Vielfalt und regionaler Besonderheiten“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger.
Begleitet wird die Aktion durch fachliche Ausbildung und Beratung. Pomologen und Baumwärter der Obst- und Gartenbauvereine sorgen mit Kursen und Kontrollen für Qualität und Nachhaltigkeit. Eine Evaluation zeigte, dass über 90 Prozent der bislang gepflanzten Bäume gut gepflegt und vital sind.
„Lebendige Sortenerhaltung statt musealer Aufbewahrung – das ist unser Ziel“, fasst Grünes-Tirol-Obmann Josef Stocker zusammen. Mit jeder Pflanzaktion wächst so nicht nur Tirols Obstvielfalt, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung einer gepflegten Kulturlandschaft.
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