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Besonderheiten bei der Heufütterung

Bei guter Heuqualität sind höhere Grundfutterleistungen möglich als bei Grassilagen.
Quelle: Lins

Heu ist ein uraltes Grundfuttermittel und wurde ursprünglich aus bodengetrocknetem Gras erzeugt. Aufgrund der besseren Qualitätseigenschaften hat sich heutzutage die Unterdachtrocknung auf professionellen Heumilchbetrieben durchgesetzt. Dabei wird das Heu sehr feucht mit etwa 50–60 % Trockenmasse eingefahren und in Belüftungsboxen nachgetrocknet. In der Anfangszeit der Unterdachtrocknung wurde die Luft mit großen Öfen, die mit Heizöl oder Hackschnitzel befeuert wurden, erwärmt und anschließend mit leistungsstarken Gebläsen in den Heustock gedrückt. Später wurde die Dachabsaugung in das Belüftungssystem integriert, bei der die warme Luft an der Dachunterseite mittels Doppelschalung abgesaugt wurde. Schwachpunkt dieses Systems ist, dass es im kühlen Frühjahr bzw. Herbst zu wenig warme Luft liefert. High End ist heute die Luftentfeuchtung. Der Luftentfeuchter als Herzstück der Anlage entzieht der Luft sämtliche Feuchtigkeit, sodass trockene Luft in den Heustock geblasen werden kann. Sensoren oder das geschulte Auge des Bauern übernehmen die Trockenmassekontrolle und bestimmen das Ende des Trocknungsvorgangs.

Warmluft statt Boden

Ein englisches Sprichwort besagt: „Make hay while the sun shines.“ Übersetzt: „Machen Sie Heu, wenn die Sonne scheint.“ Natürlich ist es auf den ersten Blick am billigsten, das Gras drei Tage lang bei 30 °C auf der Wiese liegen zu lassen und einige Male zu kreiseln. Wozu der ganze Aufwand des Trocknens? Das oftmalige Kreiseln, das Schwaden und der Ladevorgang mit Pick-up und Förderschwingen im Ladewagen führen zum Abbröseln feiner Blattteile. Die harten Stängel halten die Schläge der Heuwerbemaschinen aus und bleiben unversehrt. Mit dem Blattverlust gehen überdurchschnittlich viel Energie und Eiweiß verloren. Zudem wird das geerntete Heu sperriger, weniger verdaulich und letztlich weniger schmackhaft für die Kuh. Niedrige Futteraufnahme und gleichzeitig wenig Nährstoffe im Futter lassen die Milchleistung auf Mutterkuhniveau sinken. Im Endeffekt wird die Fütterung teurer, da das Grundfutter schlechter wird. Um das zu vermeiden, fahren Heumilchbetriebe selbst im Sommer ihr Heu sehr feucht ein, um möglichst alle feinen Blattteile mitzunehmen. Das geschieht oft mit Feldliegezeiten von maximal 1,5 Tagen. Viele wissen nicht, dass frisches Gras doppelt so viel Zucker haben kann wie eine Cola.

Das erfahren Sie noch in diesem Beitrag:

  • wieviel Grundfutterleistung ist bei Heufütterung möglich?
  • Das können Sie bei schlechten Heuqualitäten machen, um die Grundfutterleistung zu erhöhen
  • das passende Kraftfutter für Heurationen
  • Futter anschieben

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