AckerbauGetreideBessere Getreidernte erwartet

Bessere Getreidernte erwartet

Ernteprognose 2022
Die Kammerpräsidenten (von links nach rechts) Johannes Schmuckenschlager (NÖ), Josef Moosbrugger (Vorarlberg und Österreich) und Nikolaus Berlakovich (Burgenland) begutachten den aktuellen Getreidewuchs.
Quelle: LKÖ/Jung-Leithner

Trotz der Wintertrockenheit und ausgebliebenen Niederschlägen zu Beginn des Jahres dürfte die Getreideernte heuer höher ausfallen als 2021. Die Landwirtschafstkammern erwarten eine Menge von rund 2,97 Millionen Tonnen (ohne Körnermais). Dies entspricht einem Zuwachs von etwa 6% im Vergleich zu 2021 und einem Plus von 3% gegenüber dem Fünfjahresschnitt.

Bei den Flächen konnte der Getreideanbau ohne Körnermais nach dem Tiefststand 2021 heuer um 3% oder knapp 14.000 Hektar Fläche auf insgesamt 530.000 Hektar zulegen und liegt somit um 2% unter dem Fünfjahresschnitt.

Die größte Flächensteiegrung gab es beim Soja. Hier gibt es heuer ein Plus von 23% auf 93.000 Hektar.  Zugenommen haben neben Soja hauptsächlich Winterkulturen (Winterweizen, Wintergerste, Dinkel und Winterroggen). An Fläche verloren haben – wie bereits in den letzten Jahren – die  Sommerkulturen. So fiel die Sommergerste von 32.000 Hektar um 20% (6.400 Hektar) weiter auf 26.000 Hektar. . Auch Zuckerrübe, Ölkürbis, Ackerbohne, Kartoffeln und Sonnenblumen wurden heuer etwas weniger angebaut. Gestiegen ist allerdings die Bio-Ackerfläche über alle Kulturarten hinweg um 2.600 Hektar auf 270.000 ha und beträgt nun 20% der Gesamtackerfläche. Bei Getreide allein beträgt der Bioflächenanteil 21%.

Robustere Sorten und Mai-Regen bringen höhere Erträge

Als Hauptgrund für den guten Ausblick nannte LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger anlässlich einem Ortaugenschein auf einem Weizenfeld in Mold (NÖ) die besseren Witterungsbedingungen ab Mai. Während der Dürremonate habe sich das Getreide als erstaunlich robust erwiesen, auch dank der kühlen Monate März und April. Durch den Regen, der – je nach Region – im Mai, spätestens im Juni eingesetzt hat, konnten die meisten Ackerkulturen den Entwicklungsrückstand aber einigermaßen aufholen.

Agrarprodukte: Politik muss für mehr Vorsorge sorgen

Abgerechnet werde aber erst, wenn die Ernte „unter der Scheune oder unter dem Dach ist“, räumte er ein. Die gute Nachricht sei, dass „die Versorgung der Bevölkerung in wichtigen Lebensmittelbereichen, vor allem bei Getreide, gesichert ist“, stellte Moosbrugger fest.

Die Politik müsse bei den Agrarprodukten aber über die Vorsorge reden und entsprechend handeln, verlangte Österreichs oberster Bauernvertreter. Demnach sollte die Politik nicht nur bei der Sicherstellung der Gasversorgung aktiv werden.

 

 

 

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