Ein Blick in die Strukturdaten der Niederlande zeigt ein ähnliches Bild wie in anderen Regionen: Die Anzahl der Milchviehbetriebe sinkt (aktuell etwa 15.000), die Herdengröße steigt (115 Kühe), ebenso die Produktivität. Trotz des sinkenden nationalen Viehbestands (8 Mio. Kühe) steigt die Gesamtmilcherzeugung leicht an (14 Mrd. kg). Das bedeutet, die Zahl der Betriebe nimmt jährlich um 3–4 % ab, aber die Produktion der Betriebe, die aufhören, wird von den verbleibenden Landwirten übernommen. Insgesamt bleibt das wirtschaftliche Ergebnis über den gesamten Zeitraum gleich. Das heißt: Die Vergrößerung der Betriebe war notwendig, um das Einkommen zu halten.
Dicht besiedelt
Die echte Besonderheit der Niederlande ist die hohe Bevölkerungsdichte. Auf der kleinen Landfläche teilen sich viele Menschen und Tiere den Raum. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 5,3 Einwohnern pro ha. Zum Vergleich: In Deutschland leben 2,4 Personen pro ha, in Österreich 1,1. Während die Viehdichte in den Niederlanden bei 1,45 Großvieheinheiten (GVE) pro ha liegt, ist sie in Deutschland beispielsweise nur bei 0,37 GVE pro ha. Somit gibt es viele konkurrierende Ansprüche an die natürlichen Ressourcen, was dazu führt, dass Land teuer ist. Bislang lagen die Pachtpreise zwischen 800 und 900 Euro. Aktuelle politische Forderungen treiben die Preise weiter in die Höhe.
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