ForstBewegte Zeiten am Holzmarkt

Bewegte Zeiten am Holzmarkt

Quelle: Jäger

Hitze, Dürre, Sturm und Borkenkäfer verursachten in den letzten Jahren einen enormen Schadholzanfall. Holzarbeiten, die im bäuerlichen Wald traditionell eher im Winter durchgeführt werden, verlagerten sich auf andere Jahreszeiten. Der hohe Kalamitätsholzanfall stellte auch den Holzmarkt auf den Kopf und führte zu einem Preisverfall und schließlich zu einem historischen Preistief. Auf dieses folgte ab dem Frühjahr 2021 eine extreme Nachfrage nach Holzprodukten. Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, erläutert: „Der Rundholzmarkt reagiert in der Regel verzögert zum Schnittholzmarkt. So war es auch heuer der Fall. Bis zum Sommer waren die Rundholzpreise endlich auf einem attraktiven Niveau angelangt.“ Es seien im Vergleich zu den letzten Jahren Preise gewesen, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ökonomisch betrachtet wieder erlaubt hätten. In den von Schadholz und Tiefstpreisen geprägten vorangegangenen Jahren sei eine positiv bilanzierende Forstwirtschaft nämlich kaum bis gar nicht mehr möglich gewesen. In der zweiten Jahreshälfte ist die Nachfrage nach Nadelschnittholz deutlich gesunken. Thomas Leitner, Holzmarktexperte der Landwirtschaftskammer Österreich, weiß: „Der enorme Aufbau von Schnittholzlagern bei Händlern aufgrund der Angst nicht lieferfähig zu sein, in Kombination mit einem derzeit äußerst schleppenden Schnittholzabsatz, lässt auch die Schnittholzlager bei der Sägeindustrie an die Kapazitätsgrenzen stoßen.“ Viele Sägewerke drosselten ihren Einschnitt bereits im vierten Quartal entsprechend stark. Preisreduktionen waren die Folge. „Neben einer deutlichen Reduktion des Einschnittes hat die Sägeindustrie über den Jahreswechsel auch schon Revisionsstillstände angekündigt“, so Leitner.

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00