Barbara Riegler, die Obfrau von Bio Austria, hat dazu aufgerufen, das Ernährungssystem in Österreich krisenfest aufzustellen. Die Bio-Landwirtschaft spielt ihrer Ansicht nach eine wichtige Rolle, zumal das Alpenland hier schon heute eine Vorreiterrolle einnimmt. Es gelte nun das ausgegebene Ziel, bis 2030 einen Bio-Flächenanteil von 35 % zu erreichen, konsequent umzusetzen, forderte Riegler. Eine attraktive Förderung für den Bio-Einstieg, eine zukunftsfähige Ausrichtung der GAP und langfristige Planungssicherheit für die Bio-Bauern seien notwendig. Lediglich mit diesen Instrumenten könne die Verfügbarkeit heimischer Bio-Produkte nachhaltig gesichert werden.
Bewusste Konsumentenentscheidungen
Bio werde aber auch mehr in öffentlichen Küchen gebraucht, betonte die Obfrau. Bio-Produkte sollen in der öffentlichen Beschaffung verbindlich verankert werden. Der Aktionsplan „Nachhaltige Beschaffung“ sehe bis 2030 einen Bio-Anteil von mindestens 55 % in öffentlichen Kantinen vor. Es sei wichtig diese Zielvorgabe unbedingt einzuhalten und rechtlich abzusichern, um Ernährung mit Verantwortung auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern und Kasernen zu gewährleisten. Damit sich das Ernährungssystem wandeln kann, brauche es zudem bewusste Konsumentscheidungen, also informierte Verbraucher, unterstrich Riegler. Zwar sei die Bio-Kennzeichnung schon heute klar und verlässlich, doch auch das Umfeld müsse stimmen. Die Obfrau verlangte deshalb „ein Ende von Greenwashing und irreführender Werbung mit Nachhaltigkeitsbegriffen“. Außerdem brauch es rasch eine verpflichtende, transparente Tierwohlkennzeichnung für alle tierischen Produkte. Darüber hinaus müssten verstärkte Bildungsinitiativen das Verständnis der Konsumenten für Bio-Qualität und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion fördern. „Nur wer weiß, was Bio bedeutet, kann sich bewusst für nachhaltige Produkte entscheiden“, so Riegler. AgE
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