Es ist Montagmorgen 5:30 Uhr als Martin Weinberger die letzte Steige gefüllt mit 20 Schulmilchbechern in das Auto seiner Mutter hebt. Der Landwirt schließt die Türe hinter sich. Der Wagen ist bereit für die Schultour. Jeden Schultag, von Montag bis Freitag, legt die pensionierte Maria Weinberger auf ihrer großen Schulmilchtour gute 100 Kilometer zurück. Ihrem Sohn bleibt noch etwas Zeit, ehe er selbst zur kleineren Tour aufbricht. Der Bio-Bauer erzählt: „Wir beliefern Schulen in unserer näheren Umgebung in den Bezirken Steyr, Steyr-Land, Linz und Kirchdorf.“
Bio-Schulmilch seit 1995
1995 begann Ernst Weinberger gemeinsam mit seiner Frau Maria als einer der ersten Betriebe Schulmilch auszuliefern. Die Bäuerin steigt in ihr Auto und fährt los – bis zur großen Pause, kurz nach 9:30 Uhr, muss sie knapp 25 Schulen beliefern. Martin Weinberger weiß aus Erfahrung: „Im Oktober und November läuft die Schulmilch am besten. Wir benötigen dann etwa 1.000 Portionen täglich, was 250 Liter Milch entspricht. Ab Dezember nimmt die Menge ab.“ Verkauft wird nicht nur Vollmilch, sondern auch Kakao, Eiskaffee und Frucht- sowie Vanillejoghurt. Die Schulmilch wird von der Agrarmarkt Austria (AMA) gefördert. Auch der Kakao und das Joghurt (im 180-g-Becher) werden gefördert.
Lediglich der Eiskaffee wird nicht. Er wird meist an Schüler von höheren Schulen verkauft. Eine der wichtigsten Auflagen bei den Schulmilchprodukten ist, dass sie nicht zu viel Zucker enthalten dürfen. Außerdem muss die Milch pasteurisiert werden. Bei Familie Weinberger wird sie auch homogenisiert. Das liegt daran, dass die Schüler sich dieselbe Qualität wie bei Molkereimilch erwarten und die Landwirte diesem Anspruch gerecht werden möchten.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Plastik statt Glas
- Keine Molkereiabholung
- Breit aufgestellte Produktpalette
- Naturjoghurt als bestes Produkt
- Mit der Vielfalt kommen die Leute
Weitere Artikel aus
LANDWIRT BIO 01/2025
Kommentare