Die Landwirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen. Klimawandel, sinkende Bodenfruchtbarkeit und strengere Umweltauflagen erfordern neue Lösungsansätze, die umweltschonend, aber vor allem wirtschaftlich sind. Biostimulanzien können in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle spielen. Doch was genau sind Biostimulanzien, wie wirken sie, und wie können Landwirte ihren Nutzen optimal ausschöpfen? Der Einsatz von Biostimulanzien bietet zahlreiche Vorteile für Landwirte. Sie halten Erträge vor allem unter ungünstigen Bedingungen stabil und verbessern die Bodenstruktur. Sie fördern zudem das Bodenleben, erhöhen die Nährstoffeffizienz und reduzieren somit den Bedarf an synthetischen Düngern. Ein weiterer Vorteil liegt in der Stärkung des pflanzlichen Immunsystems, wodurch die Widerstandsfähigkeit bei Trockenheit, Hitze oder Frost erhöht wird. Gleichzeitig können Biostimulanzien dazu beitragen, den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu verringern, indem sie natürliche Abwehrmechanismen der Pflanzen aktivieren und die Wirksamkeit der verwendeten Mittel erhöhen.
Was sind Biostimulanzien?
Biostimulanzien sind meist natürliche Substanzen oder Mikroorganismen, die die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen sowie die Bodenqualität gezielt unterstützen. Im Gegensatz zu klassischen Düngern liefern sie keine Hauptnährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor, sondern erleichtern deren Aufnahme und Nutzung durch die Pflanzen. Laut der EU-Düngemittelverordnung (EU 2019/1009) werden Biostimulanzien als Produkte definiert, die pflanzliche Ernährungsprozesse oder die Nährstoffverfügbarkeit im Boden stimulieren – und das unabhängig von ihrem Nährstoffgehalt. Nur Biostimulanzien, deren Effektivität, z. B. Ertragssteigerung, bewiesen wurde, dürfen das CE(PFC 6)-Zeichen tragen! Wichtig für den Praktiker ist aber, dass Biostimulanzien weder Pflanzenschutzmittel noch Dünger ersetzen. Sie sind jedoch eine sinnvolle Ergänzung zu beidem, und können helfen, die Aufwandmengen zu reduzieren.
Was dieser Artikel noch bereit hält:
- Arten von Biostimulanzien
- Wirkungsweise
- Stresstoleranz
- Boden-Mikroorganismen
- Stickstofffixierung
- Besserer Boden
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LANDWIRT 11/2025
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