
Der Stromausfall am Montag auf der iberischen Halbinsel hat in den spanischen Schlachthöfen laut Schätzungen der Branche einen Schaden von 190 Mio. Euro verursacht, vor allem wegen stillstehender Schlachtbänder und der Unterbrechung der Kühlkette. In der Landwirtschaft sorgt man sich in erster Linie wegen ausgefallener Melkdurchgänge, des Ausfalls der Bewässerung und wegen Maschinenschäden.
Nach dem massiven Stromausfall am 28. April 2025 auf der iberischen Halbinsel schätzt die spanische Schlachtbranche den ihr entstandenen Schaden auf insgesamt 190 Mio. Euro. Betäubte Tiere und Schlachtkörper hätten sich an den Schlachtbändern gestaut und hätten später entsorgt werden müssen, erläuterten der Nationale Verband der Fleischindustrie (Anice) und die Föderation der Fleischindustrie (Fecic) laut spanischen Medienberichten ihre gemeinsame Schätzung.
Weitere Schäden seien durch die Unterbrechung der Kühlkette in den Kühllagern entstanden. In der Fleischverarbeitung habe man Rohstoffe entsorgen müssen. Zudem habe es durch den Stromausfall Schäden an technischen Geräten gegeben.
Auch in der Viehhaltung wirkte sich der insgesamt mindestens 18 Stunden währende Stromausfall massiv aus. Die Bauernverbände COAG und Asaja berichteten davon, dass Melkdurchgänge bei Kühen, Schafen und Ziegen ausgefallen seien, und man nun Probleme mit der Eutergesundheit befürchte. Außerdem habe die Milch, die in den Tanks gelagert gewesen sei, nicht gekühlt werden können. Daneben hätten technische Anlagen, allen voran Melkroboter, Schäden davongetragen.
In Viehbetrieben ohne Notfallgeneratoren sei die Lage kritisch gewesen, berichtete Asaja. Genauer ging er auf die Auswirkungen etwa in der Schweinehaltung, die zum Beispiel bei der Belüftung meist auf Strom angewiesen ist, aber nicht ein. Im Pflanzenbau seien Probleme durch den Ausfall von Bewässerungsanlagen entstanden, erläuterte der Bauernverband. Für eine Schätzung des Gesamtschadens in der spanischen Landwirtschaft sei es bislang aber noch zu früh.
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