Die Weidesaison steht an. Für Landwirte in den alpinen Regionen stellt sich die Frage: machen wir die Stalltüren überhaupt wieder auf? Schließlich treibt dort der Wolf sein Unwesen und lässt die Rinder- und Schafbauern am Weidegang zweifeln. Hier beginnt für Bio-Landwirte das Dilemma. Für sie ist die Weide das zentrale Element – festgeschrieben in der neuen EU-Bio-Verordnung. Der darauf basierende österreichische Weideerlass lässt auch keine Ausnahmen für Bio-Betriebe mehr zu, die Weide nur auf Steilfläche anbieten können. Als ob der Austrieb da nicht schon schwer genug wäre. Ein funktionierender Herdenschutz ist nahezu unmöglich.
Aber es trifft nicht nur die Almbauern. Denn der neue gesetzliche Rahmen kennt auch kein Pardon, wenn Weideflächen schwer erreichbar sind. Da ist der Ideenreichtum der Bio-Bauern in Dorflage gefragt, denn die Umsetzung liegt am Ende wieder bei ihnen.
Erneut müssen die Landwirte Gewohnheiten über Bord werfen, sich in ungewohntes Terrain begeben. Widerstand ist durchaus verständlich. Aber sinnvoller ist es, die Kraft in die Zukunft zu investieren, statt der Vergangenheit nachzutrauern. Nutzen Sie die Beratungsangebote und suchen Sie das Gespräch mit Weideprofis. In den meisten Fällen lässt sich eine Lösung finden. Denn der Ausstieg aus der Bio-Produktion sollte die letzte Option sein.
Am Ende muss jeder Betriebsleiter aber für sich abwägen: Kann ich den Zusatzaufwand oder den finanziellen Verlust leichter verkraften.
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