Bei seiner Vereidigung als Bundeslandwirtschaftsminister am 8. Dezember 2021 hat Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) klar umrissen, was seine Aufgabe die nächsten Jahre ist: „Zwischen Landwirtschaft und Umwelt gehört kein ,oder‘.“ Ihm schwante wohl schon, dass er sich nicht einfach auf dem breiten, gut gepolsterten Chefsessel zurücklehnen kann. Vielmehr wird er in den kommenden Jahren zwischen vielen wackeligen Holzstühlen balancieren müssen. Egal, welche Entscheidung Özdemir trifft – von irgendwoher wird Gegenwind kommen.
Die „eine“ Landwirtschaft gibt laut es nicht
Dabei sind sich schon die Landwirte hierzulande nicht einig. Zu verschieden sind die Betriebsstrukturen in Deutschland, als dass sich so einfach ein gemeinsamer Nenner finden würde. Die Bedürfnisse eines alpenländischen Bergbauern lassen sich nun einmal nicht mit den Herausforderungen vergleichen, vor denen brandenburgische Ackerbaubetriebe mit 2.000 Hektar und mehr stehen. Das zeigt nicht zuletzt die steigende Zahl an Interessensgruppen.
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