„Frauen sind nach wie vor in Führungspositionen unterrepräsentiert, und auch Medizin, Forschung und Künstliche Intelligenz (KI) sind überwiegend auf Männer ausgerichtet. Hier bedarf es einer Kurskorrektur, denn ‘SIE zählt!’ “, meint Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger anlässlich des Weltfrauentages am 8. März. “Wenn die EU, wie von Kommissionspräsidentin von der Leyen beim Aktionsgipfel für Künstliche Intelligenz in Paris angekündigt, zu einem KI-Kontinent werden soll, müssen alle Menschen gleichermaßen Zugang zu digitalen Technologien erhalten und diese einheitlich nutzen können”, fordert Neumann-Hartberger.
Wissenslücken zwischen Mann und Frau schließen
Frauen haben großes Interesse an neuen Technologien. Dies bestätigte das Digital Skills Barometer, welches 2024 die digitalen Kompetenzen der österreichischen Bäuerinnen und Bauern ermittelte. Demnach beschäftigen sich rund zwei Drittel der Frauen mit digitalen Technologien. Allerdings hat sich gezeigt, dass nach wie vor eine Lücke zwischen den Geschlechtern besteht. Viele Frauen wünschen sich gezieltere Angebote, um ihr Wissen in Bereichen wie KI und Smart Farming zu vertiefen.
Veranstaltungstipp
Sie möchten mehr über die Chancen und Herausforderungen von KI für Frauen in der Landwirtschaft erfahren? Diskutieren Sie am 11. März 2025 beim ‘Bäuerinnen im Talk’ über die Zukunft der Landwirtschaft im digitalen Zeitalter mit.
Anmeldung unter www.baeuerinnen.at/KIverstehenundnutzen
KI kann Bäuerinnen entlasten
„Hier muss mit einer effektiven Förderung von KI-Schulungen und digitalen Werkzeugen für Bäuerinnen angesetzt werden, um den Gender-GAP bei den digitalen Kompetenzen zu schließen. KI kann Frauen beispielsweise bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, der Optimierung von Betriebsabläufen oder beim Marketing unterstützen, sie entlasten und insgesamt somit zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen. Allerdings braucht es in den entsprechenden Gremien und auf politischer Ebene einen signifikanten Frauenanteil, damit die Perspektiven von Bäuerinnen bei Entscheidungen, die den KI-Bereich betreffen, eingebracht und ihre Bedürfnisse zielgenau berücksichtigt werden können“, betont Neumann-Hartberger, auch um ihre Berufskolleginnen noch stärker zum interessenpolitischen Engagement zu motivieren.
Der Aussage, dass Bäuerinnen enorm von KI profitieren können, stimmt auch Manuela Machner, von „Women in AI“ zu: „Frauen in der Landwirtschaft tragen oft eine enorme Mehrfachbelastung – zwischen Hof, Familie und zusätzlicher Erwerbsarbeit. Künstliche Intelligenz kann hier eine wertvolle Unterstützung sein, um Zeit zu sparen, Arbeitsprozesse zu optimieren und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten, mehr zu erreichen, ohne sich noch stärker zu verausgaben. Unser Ziel bei ‘Women in AI’ ist es, Frauen für KI zu begeistern, Wissen zugänglich zu machen und Netzwerke zu stärken – auch in der Landwirtschaft. Denn wer die Zukunft mitgestalten will, muss die Werkzeuge dazu beherrschen.“
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