AckerbauPflanzenschutzChemischer Pflanzenschutz wird sicherer

Chemischer Pflanzenschutz wird sicherer

Quelle: Hersteller

Von den chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, die in der bayerischen Landwirtschaft ausgebracht werden, gehen immer weniger theoretische Risiken aus. Das zeigt der zweite Bericht zur „Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in Bayern“, der am Montag (6.10.) vom Münchener Landwirtschaftsministerium vorgelegt wurde. Betrachtet wurde dabei der Zeitraum 2014 bis 2023, wobei erstmals Ergebnisse aus dem „Pflanzenschutzmittel-Messnetzwerk Bayern“ herangezogen wurden.

Laut Bericht wurden 2023 bayernweit 2.797 Tonnen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe eingesetzt; das waren 16% weniger als der Mittelwert der Jahre 2014 bis 2018 mit durchschnittlich 3.327 Tonnen pro Jahr. Der Aufwand des Jahres 2022 wurde aber leicht überschritten. Die Wirkstoffmenge pro Hektar ging dem Bericht zufolge im Jahr 2023 gegenüber dem Durchschnitt 2021 bis 2018 um 9% auf 1,9 kg/ha zurück. Den größten Anteil an der ausgebrachten Menge hatten durchgängig die Herbizide, gefolgt von den Fungiziden.

Der durchschnittliche Behandlungsindex als Maß für die Intensität des chemisch-synthetischen Pflanzenschutzes fiel je nach Kultur unterschiedlich aus. Im Jahr 2023 war dieser mit 25,5 beim Apfel am höchsten, gefolgt von Weinreben mit 16,2, Kartoffeln mit 15,1 und Hopfen mit 11,5. Dahinter folgen – mit einigem Abstand – Winterraps mit 6,3 sowie Zuckerrüben und Winterweizen mit jeweils 5,1. Bei Mais betrug der Wert nur 2,0.

Als Indikatoren zur Bewertung des Risikos, das mit der Anwendung chemisch-synthetischer Wirkstoffe einhergeht, wurden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums der dänische „Pesticide-Load-Indikator“ (PLIcs) und der „Harmonisierte Risikoindikator 1“ (HRI-1) der EU-Kommission verwendet. Bei dem über die drei Teilbereiche Ökotoxizität, Umweltverhalten und Anwendergesundheit aufsummierten PLIcs habe sich für 2023 ein Wert von 8,5 ergeben; im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2014 bis 2018 sei das ein Minus von 71%. Der HRI 1 habe 2023 um etwa 60% unter der Vergleichslinie gelegen. Gleichzeitig sei die potenzielle Gefährdung von Bienen durch akute Toxizität um 58% gesunken, die Gefährdung von Regenwürmern um 46%.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber will in den kommenden Jahren bei der Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf Forschung, Innovation, Beratung und Förderung setzen. Nur so könne ein nachhaltiger Pflanzenschutz gelingen, der den Interessen von Umwelt, Landwirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen gerecht werde, betonte die Ressortchefin. Der Freistaat verfolgt das Ziel, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis 2028 um 50% gegenüber dem Mittel der Jahre 2014 bis 2018 zu reduzieren.

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