AckerbauMaisDeutliche Trockenschäden

Deutliche Trockenschäden

Die von der Trockenheit gebeutelten Bestände erschweren auch die Ernte.
Quelle: Böck

Die anhaltende Trockenheit mit hohen Temperaturen setzt den Maisbeständen zu. Wie das Deutsche Maiskomitee (DMK) berichtete, vertrocknen die Pflanzen vor allem auf leichten Standorten zunehmend von unten. Angesichts des Erntebeginns raten die Fachleute den Landwirten, darauf zu achten, dass der Mais nicht zu trocken wird, damit er im Silo noch ordentlich verdichtet werden kann.

Fehlender Regen

Dem DMK zufolge haben vor allem der ausbleibende Regen zur Blüte und die sehr geringen Bodenwasservorräte dazu geführt, dass die Kolben nicht oder nur teilweise befruchtet wurden. Außerdem mache die aktuelle Trockenheit den Maispflanzen zu schaffen. Wenn keine Kolben ausgebildet wurden, wird die Ernte bei 26 % bis 28 % Trockensubstanz (TS) empfohlen. Bei späteren Erntezeitpunkten bestehe die Gefahr, dass sich das Erntegut nicht verdichten lasse und es zu Fehlgärungen komme.

Siliermittel abstimmen

Indes empfiehlt das DMK bei Maisbeständen mit schlecht befruchteten Kolben die Ernte bei 28 % TS. Der Silierprozess lasse sich positiv beeinflussen mit kurzen Häcksellängen und einer dünnen Schichtdicke während der Silobefüllung. Außerdem sollte der Einsatz von Silierhilfsmitteln zur sicheren Konservierung mit einem Berater abgestimmt werden.

Achtung: Gasbildung

Ferner warnte das Maiskomitee, dass trockenheitsgeschädigte Bestände Nitrat eingelagert hätten. Das könne während des Silierens zu giftigen Gasen umgewandelt werden. Wenn diese rotbraun-orangen Gase aus dem Silo entwichen, sei unbedingt Abstand zu halten, da sie zu schweren Atemwegsschäden führen könnten. Von einem aktiven Ablassen der Gase aus dem Silostock sollte abgesehen werden. Die betroffene Silage könne erst nach acht Wochen Silierdauer bedenkenlos verfüttert werden.

Inhaltsstoffe ermitteln

Zudem empfehlen die Bonner Fachleute, die Inhaltsstoffe von kolbenarmer Maissilage zu ermitteln. Besonders der energetische Futterwert könne aufgrund von niedrigen Stärkegehalten und höheren Faseranteilen deutlich verringert sein.

Größere Fläche

Im vergangenen Jahr waren in Deutschland der amtlichen Schätzung zufolge bezogen auf 35 % Trockenmasse insgesamt gut 104.800 t Silomais eingebracht worden. In den Jahren 2018 und 2019 waren es trockenheitsbedingt nur 86.700 t beziehungsweise 97.500 t gewesen. Zur Ernte 2022 sind in Deutschland laut der amtlichen Statistik 2,03 Mio ha Silomais beziehungsweise Grünmais einschließlich Lieschkolbenschrot angebaut worden. Damit war dieser der Fläche nach die zweitwichtigste Kultur hinter Winterweizen, der auf 2,89 Mio ha kam.

 

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