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Deutschland darf wieder Schweinefleisch nach Thailand liefern

Thailand importiert nun wieder Schweinefleisch aus Deutschland. Die Sperre aufgrund der ASP-positiven Wildschweine wird nicht verlängert.
Quelle: Gumpanat/shutterstock.com

Lieferungen von deutschem Schweinefleisch nach Thailand sind wieder möglich. Dies berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) unter Verweis auf das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg hatte Thailand die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch untersagt. Diese Sperre laufe nun ab und werde nicht verlängert, sodass die Betriebe, die bereits vor der Sperre eine Zulassung für die Ausfuhr nach Thailand innehatten, wieder Schweinefleisch dorthin liefern dürften. Dazu müssten sie für Thailand gültige Importlizenzen vorweisen können, berichtet Dow Jones News. Seit dem Auftreten der ASP in Ostdeutschland verhängten, wie berichtet, fast alle wichtigen Drittländer Einfuhrsperren für deutsches Schweinefleisch.

Entlastung auch durch kleine Abnehmer wichtig

Neben den thailändischen Vorgaben für die Ausfuhr sei auch das geltende EU- und nationale Recht zu berücksichtigen, auch im Hinblick auf ASP-Restriktionsgebiete, hieß es laut BMEL weiter. Das bedeute, dass nur Schweinefleisch aus den ASP-freien Regionen geliefert werden dürfe. Mengenmäßig sei der thailändische Markt mit zirka 1 % Anteil an den Drittlandexporten zwar nicht von höchster Bedeutung, aber immerhin habe das Land damit in der Zeit vor der ASP auf dem neunten Rang der wichtigsten Drittlandmärkte gelegen, so die ISN. Die Öffnung des thailändischen Marktes ist für die Interessengemeinschaft ein wichtiger Schritt. Gerade in der jetzigen Marktphase mit einem Schweinestau von gut 1 Mio. Tieren im Überhang sei es für die Entlastung des deutschen Marktes extrem wichtig, weitere Vermarktungsmöglichkeiten zu schaffen, wird betont.

Angesichts des verlängerten Lockdowns in Deutschland und der Aussicht auf eine weitere Verlängerung werde das aber nur mit weiteren Exportmöglichkeiten gelingen. Daher müsse die Öffnung weiterer Drittlandmärkte oberste Priorität haben. Hier sollte man nicht nur auf die China-Karte setzen, sondern speziell auch wichtige Absatzdestinationen wie Südkorea und Japan ins Zentrum der Bemühungen rücken.

Nur drei der Top-10-Drittländer für Schweinefleisch verfügbar

Aus der Liste der bisherigen Top-10-Drittlanddestinationen (Jänner bis August 2020) stehen neben Thailand demnach nur noch Hongkong und der Kongo als Abnehmer zur Verfügung. Seit dem ASP-Fund in Deutschland und der Sperre von China ist Hongkong die Plattform für den asiatischen Markt. Im Oktober 2020 konnten dorthin laut ISN 13.000 t Nebenerzeugnisse sowie 10.000 t gefrorenes Schweinefleisch geliefert werden. Vor dem ASP-Fund in Deutschland hatten sich die Mengen für gewöhnlich auf 3.000 bis 6.000 t pro Monat belaufen. Dagegen sind die Mengen, die in den Kongo geliefert werden, eher gering. Diese stiegen von 1.000 t vor der Schweinepest auf zirka 2.000 t im Oktober 2020. Zuwächse in einem ähnlichen Rahmen zeigten sich für die Abnehmerländer Norwegen, Chile, Elfenbeinküste oder Haiti. Insgesamt schrumpfte der Handel mit Drittländern den Angaben zufolge etwa auf die Hälfte, sodass im Oktober nur noch rund 47.000 t deutsches Schweinefleisch (inkl. Nebenerzeugnisse) in Länder außerhalb der EU geliefert wurden.

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