SchweinAfrikanische SchweinepestDeutschland kämpft weiter gegen die Afrikanische Schweinepest

Deutschland kämpft weiter gegen die Afrikanische Schweinepest

Deutschland ist weiterhin intensiv damit beschäftigt, die Afrikanische Schweinepest zu bekämpfen und die Ausbreitung einzudämmen.
Quelle: Erik Mandre/shutterstock.com

Am 10. September 2020 wurde erstmals ein Wildschwein-Kadaver in Deutschland entdeckt, der positiv auf den Erreger der Afrikanischen Schweinepest getestet wurde. Insgesamt sind bisher 468 Fälle in Brandenburg sowie 17 Fälle in Sachsen gemeldet worden. Neben den Mitarbeitern der zuständigen Behörden sind viele weitere Helfer und die Bundeswehr im Einsatz. Sie unterstützen bei der Suche nach erkrankten oder toten Tieren in den betroffenen Restriktionsgebieten. Die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner betont: „Es gilt, dadurch die ASP zu bekämpfen, den Tieren die Leiden der Erkrankung zu ersparen und zu verhindern, dass die Hausschweine in den landwirtschaftlichen Betrieben durch Wildschweine angesteckt werden.“

Hausschweinebestände bisher ASP-frei

Die Lage bei den Wildschweinebeständen in den betroffenen Gebieten von Brandenburg und Sachsen bleibt dynamisch. Insgesamt wurden bis zum 12. Januar 485 viruspositive Kadaver festgestellt. Bei einem Verdachtsfall in Potsdam, rund 90 Kilometer westlich von den bisherigen Restriktionszonen, konnte am 9. Januar laut der Leiterin des ASP Krisenstabs Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer Entwarnung gegeben werden.

„Die Hausschweinebestände in Deutschland sind bisher ASP-frei. Hier sind auch die Landwirte gefordert, sicherzustellen, dass ihre Tiere nicht in Kontakt mit Wildschweinen und Hausschweinen anderer Betriebe kommen und dass sie Futter sowie Einstreu sicher vor Wildschweinen geschützt lagern“, betont Klöckner.

Vandalismus an Zäunen gefährdet Seuchenbekämpfung

Neben der Suche nach Fallwild werden derzeit in eingezäunten Arealen Fallen und Abschüsse eingesetzt, um durch ein wildschweinfreies Gebiet den Kontakt mit noch gesunden Tieren zu unterbrechen und so die Verbreitung zu stoppen. Das Errichten von Wildschutzzäunen sowohl um Kerngebiete herum als auch entlang der deutsch-polnischen Grenze wird hierfür als wichtige Maßnahme gesehen. Beispielsweise wurden entlang der Grenze in Mecklenburg-Vorpommern Zäune auf einer Länge von 63 km, in Brandenburg von 127 km und in Sachsen von 56 km aufgestellt. Vorläufige mobile Elektrozäune werden sukzessive durch feste Zäune ersetzt.

Aktuell melden deutsche Behörden vermehrt Vandalismus-Akte an den Seuchenschutz-Zäunen, die zum Schutz gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest aufgestellt wurden.
Quelle: tamu1500/shutterstock.com

Immer wieder berichten die deutschen Behörden aber darüber, dass Zaunanlagen mutwillig zerstört werden. Zudem würden Gittertore oder Gatter, die etwa auf Feldwegen stehen, nach dem Durchfahren nicht wieder geschlossen. Klöckner äußert sich dazu verärgert: „Vandalismus an den Zäunen gefährdet in hohem Maße den Erfolg der Seuchenbekämpfung. Das ist erschreckend und kann weitreichende Konsequenzen haben. Weder ist das Zerstören dieser Schutzmaßnahmen eine Mutprobe noch ein Kavaliersdelikt. Um eine Ausbreitung zu verhindern, müssen sich alle zwingend an die geltenden Vorschriften halten.“ Auch die ISN verurteilt diesen Vandalismus aufs Schärfste.

Regionalisierung mit Handelspartnern angestrebt

Nach dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland haben zahlreiche Drittländer, darunter auch die Volksrepublik China, Deutschland für den Export von Schweinefleisch gesperrt. Die Bundesregierung in Berlin verhandelt seit Jahren intensiv über eine Regionalisierung mit allen relevanten Handelspartnern, insbesondere mit China. Das Prinzip der Regionalisierung ist international anerkannt, um bei einem Ausbruch einer Tierseuche wie ASP den Handel mit sicheren Produkten aus seuchenfreien Gebieten fortsetzen zu können. Bisher sei es weder der EU noch einem anderen Mitgliedstaat gelungen, bei der Volksrepublik China eine Akzeptanz der Regionalisierung im Hinblick auf ASP zu erreichen, so Klöckner. Allerdings konnte Ungarn Medienberichten zufolge ein Regionalisierungsabkommen mit Japan vereinbaren.

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