Die Kennzahlen des Deutschen Wetterdienstes zeigen in den letzten 30 Jahren beim Winterweizen deutliche Veränderungen der generativen Entwicklungsphasen. Das Schossen und das Ährenschieben beginnen heute etwa 15 bzw. 12 Tage früher, die Gelbreife setzt sogar rund 19 Tage früher ein. Während die Zeitspanne zwischen Schossen und Ährenschieben relativ konstant blieb, verkürzte sich die Phase zwischen Ährenschieben und Gelbreife um etwa sieben Tage. Angesichts der angestiegenen Temperatursummen im Herbst ist zu vermuten, dass auch bei einem früheren Übergang von der Bestockung zum Schossen die Anlage von Bestockungstrieben über die längere Vegetationszeit im Herbst kompensiert wird. Die Messzahlen zeigen auch, dass die Winterfeuchtigkeit des Bodens dem Systemwachstum zuträglich ist. Andererseits sorgt niederschlagsarmes Winterwetter für spürbare Entwicklungsverzögerungen. Unter derartiger Witterung trocknet der obere Boden relativ schnell aus, was zu Wirkungslücken bei mineralischer Düngung führen kann. Die zunehmend extremer werdenden Wetterlagen erfordern eine präzisiere Planung der mineralischen N-Düngung im Frühjahr. Neben der Kostenoptimierung stehen vor allem die optimale Gabenteilung und eine treffsichere Terminplanung im Fokus.
In diesem Artikel erwartet Sie noch:
- angepasste Düngestrategien
- Empfehlungen für die Praxis
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