LANDWIRT: Sie sind seit Kurzem Obfrau von Fleischrinder Österreich. Was hat Sie persönlich motiviert, diese Funktion zu übernehmen?
Beatrix SCHÜTZ: Für mich ist es wichtig, gerade in der heutigen Zeit Verantwortung zu tragen und der Gesellschaft zu zeigen, wie bedeutend die Rinderhaltung ist – insbesondere die Mutterkuhhaltung.
Jedes Jahr steigen zahlreiche Betriebe aus der Mutterkuhhaltung aus – was sind die Hauptgründe?
In manchen Betrieben wären größere Investitionen notwendig, die angesichts der aktuell hohen Kosten jedoch nicht mehr leistbar sind. Ein wesentlicher Grund für den Ausstieg ist oft die unsichere Hofnachfolge. Viele junge Menschen sagen offen: „Sieben Tage die Woche im Stall – das ist nichts für mich.“ Und viele Betriebe verdienen schlichtweg kein Geld mit ihren Mutterkühen – und hören deshalb auf.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Seit 2015 ist die Zahl der Mutterkühe in Österreich um rund 70.000 Tiere zurückgegangen. Das betrifft nicht nur einzelne Betriebe, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte Rinderwirtschaft – von der Zucht über die Mast bis hin zur Fleischverarbeitung und zum Handel.
Was machen andere Länder besser – und wie könnten wir von ihren Erfahrungen profitieren?
Züchterisch kann man stets von anderen Ländern lernen. Ein Austausch im Bereich der Genetik – sowohl bei Lebendtieren als auch bei der gezielten Auswahl von Samen potenzieller Vererber – ist wichtig für den züchterischen Fortschritt. Ein intensiver Datenaustausch, insbesondere im Bereich der Genotypisierung, wird derzeit mit Deutschland forciert und leistet einen wichtigen Beitrag zum Abstammungsnachweis sowie zur Erkennung von Erbfehlern.
Lesen Sie darüber hinaus in diesem Beitrag:
- Trends in der Fleischrinderhaltung
- Warum der Charakter der Tiere für Schütz besonders wichtig ist.
- Die Herausforderungen der Mutterkuhhalter
- uvm.
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LANDWIRT 21/2025

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