Begonnen hat es schon damit, dass die Aussaat nicht schon so zeitig beginnen konnte wie die Jahre davor. Kam der Mais dennoch schon vor der zweiten Aprilhälfte in den Boden, hatten die Keimlinge einen schweren Start ins Leben. Maissaatgut, dass in einen ausreichend erwärmten Boden später gesät wurde, überholte oft die dahinsiechenden Bestände der Frühsaaten. Drahtwurmbefall setzte vielerorts ebenfalls den jungen Beständen zu.
War der April zu kalt, war der Juni sehr warm und nicht nur im Süden sehr trocken. Viele bemerkten Bodenunterschiede auf ihren Feldern, die bis dato unbekannt waren. Jeder Strukturmangel des Bodens trat durch verkümmerte Pflanzen zum Vorschein. Aber auch Unterschiede in der Vitalität einzelner Saatkörner führten zu unterschiedlicher Entwicklung innerhalb der Bestände. Nachzügler in der Keimung zeigten später schlechte Befruchtung, reduzierte Kolbenspitzten, Beulenbrand, Kolbenfäule und teilweise sogar sterile Pflanzen. Der trockene Juni hatte auf guten Böden freilich auch seinen Vorteil, da die Wurzeln gut ausgeprägt wurden und den doch noch einsetzenden Regen optimal nutzen konnten.
Die Verzögerung aus der frühen Wachstumsphase konnte der relativ warme Frühsommer nur bedingt aufholen und die Stärkeeinlagerung wurde vom feuchten und bewölkten August wieder eingebremst. Das führt dazu, dass die Silomaisernte heuer nicht schon Ende August begann, sondern sich sogar bis in den Oktober erstreckte.
Von Vorteil: Silomaissorten mit ausgewogenem Abreifeverhalten
An manchen Standorten wurde der optimale Erntezeitpunkt bei Sorten mit sehr ausgeprägtem Stay-Green übersehen, während andere Sorten wiederum schlagartig ihr Blattgrün verloren. Als gelungene Empfehlung im Silomaisbereich zeigten sich in aufsteigender Reife: SM PODOLE, SY COLLOSSEUM, ES PEPPONE. Im späteren Reifebereich setzte sich immer mehr DieSONJA DKC 4717 als Silomais in Szene. In ähnlicher Manier stellte im noch späteren Reifebereich DieSTEFANIE DKC 5141 mit guter Jugendentwicklung, gepaart mit ausgewogener Abreife heuer wieder einmal so manchen neuen Star in den Schatten.
Sortenwahl für verschiedene Nutzungsrichtungen im mittelfrühen Körnermais
Die Körnermaisernte startete auch um 10 – 14 Tage später als in den letzten Jahren. Echt frühe Sorten mit Hartmaischarakter, wie LG 30.179 oder DieSUSI DKC 2684 hätten aber locker schon Anfang September geerntet werden können. Für die frühe Nassmaislieferung setzten sich jedoch in den warmen Jahren immer mehr spätere Sorten mit Zahnmaiseigenschaften durch, die allerdings erst deutlich später druschfähig wurden. Der warme und sonnige September bescherte vielen Körnermaisbauern doch noch die Möglichkeit, die Drescher einzusetzen und vor allem Musmais- und Feuchtkornsilos zu füllen und die Stärkeindustrie mit Nassmais zu beliefern. Gerade für die Futterkonservierung erweisen sich in mittelfrühen Anbaugebieten Sorten mit Hartmais-Charakter als vorzüglich, da die Abreifephase wesentlich länger ist. Die mittlerweile weitverbreiteten Zahnmaissorten gehen bei warmen, sonnigen Herbsttagen schlagartig mit der Erntefeuchte nach unten, während Hartmaissorten wie LG 31.219 und LG 31.256 ein längeres Erntefenster bieten. Sorten wie ES YAKARI oder ES INVENTIVE bieten mit einem Zwischentyp einen guten Kompromiss. Zahnmaissorten mit früher Blüte und ausgewogener Abreife, wie DieSANTANA DKC 3623 oder die neue DieSAFARI DKC 3609, bieten Ertragssicherheit und gute Trocknungsfähigkeit.
Mais: Ein unglaublich robuster Ertragsbringer
In den wärmeren Anbauregionen sind die späten Zahnmaissorten mit ihrem höheren Ertragspotenzial jedoch klar im Vorteil. Trotz erwähnter Probleme in der Vegetationszeit überraschte der Körnermais bei der Ernte mit unerwartet hohen Erträgen. In den nördlichen Anbaugebieten erwiesen sich Sorten mit Reifezahl bis maximal 380 nicht zuletzt wegen der hohen Energiekosten als besonders wirtschaftlich. Wieder in aufsteigender Reifezahl: DieSANTANA DKC 3623, DieSARAH DKC 3972, SIMONE DKC 4162, DieSONJA DKC 4717 und die neue DieSILKE DKC4416 – beim Kammerversuch im Bezirk Mistelbach Nummer 1 mit über 10 t Trockenmais und einem Erlös von € 1.590,-/ha, trotz hoher Trocknungskosten. Beim Kammerversuch Hieger in Diendorf bei Herzogenburg/NÖ konnten mit dieser Sorte sogar über 15 t bei einem errechneten Trockenmaiserlös von ca. € 2.500,- geerntet werden. In den südlichen Gunstlagen punkteten hingegen abermals die gesunden 400-Plus-Sorten wie DieSISSY DKC 5068, GLORIETT, PERSIC und DieSTEFANIE DKC 5141 und die beeindruckende Neuerscheinung: DieMELISSA DKC 5092 mit oftmals über 15 t Trockenmais/ha und beim Praxisversuch Maurer bei Studenzen knapp unter 18 t. Häufig konnte man 20 und mehr Kornreihen am Kolben zählen.
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