BioAcker und GrünlandDie Weide der Zukunft: So machen Sie Ihre Weiden klimafit

Die Weide der Zukunft: So machen Sie Ihre Weiden klimafit

Rinder auf der Weide
Koppelweiden werden für einen möglichst kurzen Zeitraum beweidet und sind wegen der hohen Futterqualität für Milchviehbetriebe interessant.
Quelle: Manuel Winter

Die letzten Jahre waren in den sonst so niederschlagsreichen Regionen Europas für viele Grünlandflächen eine Herausforderung. Gleichzeitig sorgen Starkregenereignisse für Überschwemmungen, verstärkte Trittschäden und überständiges Futter. Wetterextreme gab es schon immer, allerdings sorgen die kurzen Abstände zwischen Dürre- und Gewitterperioden für Handlungsbedarf. Dass eine Weideform für alle passt, ist daher nicht mehr zeitgemäß. Weidebetriebe sollten sich darüber Gedanken machen, welche Pflanzenbestände zukunftsfähig sind, auf ihre Weiden passen und mit welchem Weidesystem diese kombiniert werden sollten. Als Faustregel gilt: Der Standort bestimmt den Pflanzenbestand, der Pflanzenbestand bestimmt die Nutzungsintensität.

Wurzelsystem der Gräser

Die geringen Niederschläge setzen dem Futterwachstum generell zu. Auf Grünlandflächen leiden besonders die Weiden unter dem Wassermangel und den Hitzewellen. Grund dafür ist nicht etwa eine geringere Ertragsleistung der Weide, sondern viel mehr die häufigere Nutzung des Pflanzenbestandes. Während Wiesen je nach Standort meist ein- bis fünfmal gemäht werden, kommt es bei Weiden, in denselben Regionen, oft zu deutlich häufigeren Nutzungen. Dies kann zu seichteren Wurzelsystemen und ausgedörrten Beständen führen. Um zukünftigen Dürrephasen trotzen zu können, ist es somit wichtig den Zusammenhang zwischen Nutzungsintensität und Wurzeltiefgang zu verstehen. Generell gehören Obergräser (z. B. Knaulgras) tendenziell zu den Tiefwurzlern. Das Wurzelsystem der Untergräser (z. B. englisches Raygras) ist dichter, jedoch auch seichter.

Portionsweide
Die Portionsweide ist gut dafür geeignet hochwachsende Feldfutterbestände zu beweiden.
Quelle: Manuel Winter

Grundsätzlich wird auch ein Wechsel des Weidesystems daran nichts ändern. Allerdings hat das Management einen deutlichen Einfluss darauf, wie sehr die einzelnen Arten ihr Potenzial zum Wurzeltiefgang ausschöpfen können. Etwas vereinfacht erklärt, behalten Gräser nur die Wurzelmasse, die sie auch für die Erhaltung der oberirdischen Biomasse benötigen. Daher wird nach jeder Nutzung die Wurzelmasse reduziert und der Wurzeltiefgang unterbrochen. Je häufiger eine Pflanze genutzt wird, desto weniger tief kann sie wurzeln.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Modell der Kurzrasenweide
  • Koppel- statt Standweide
  • Versuch zeigt Zuwachsraten
  • Empfehlungen für Koppelweiden
  • Mob-Grazing für Feldfutterflächen
  • Mehrere Systeme kombinieren

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