RindRinderhaltungDrohenden Futtermangel selbst lösen

Drohenden Futtermangel selbst lösen

Quelle: Reinhard Resch

In günstigen Ertragsjahren sollten Sie etwa 20 % des Gesamtfutterverbrauches aus eigener Produktion bevorraten. Das entspricht Vorräten für zwei bis drei Monate. Dazu sind entsprechende Futterlager zu schaffen, um die zusätzlichen Vorräte unterzubringen. Heuballen sind eine gute Vorratsmöglichkeit, weil sie wenig Raum je Kubikmeter TM brauchen und gut handelbar sind. Auch Silageballen können kühl überjährig gelagert werden. Vorräte sollten aber spätestens zwei Jahre nach der Produktion verfüttert sein, da deren Futterqualität am Lager langsam, aber stetig abnimmt.

Pflanzen anpassen

Artenreichere Grünlandbestände mit mehrjährigen, trockentoleranten Futterpflanzen (z.B. Knaulgras, Rotklee) und Sorten liefern bei sachgerechter Düngung und auf das Standortpotenzial abgestimmter Nutzung auch bei Trockenstress Erträge. Der Einsatz von Ballonbereifung mit Reifeninnendruck von 0,6 bis 0,8 bar sowie eine Reduzierung der Achslasten schützen vor Bodenverdichtung. Dadurch sickert Regenwasser leichter ein und fließt nicht oberflächlich ab. Narbenschäden sollten Sie durch Nachsaat sanieren. Am Acker sind die positiven Fruchtfolgeeffekte von Zwischenfrüchten und Kulturen wie Rotklee oder Luzerne zu berücksichtigen. Winterzwischenfrüchte wie Grünschnittroggen bringen im Frühjahr eine gute Ernte von drei bis vier Tonnen TM/ha vor dem Anbau von Folgekulturen wie Silomais.

Verluste senken

Durch Ernte, Konservierung, Lagerung und Futtervorlage treten unvermeidliche, aber dennoch reduzierbare Verluste auf. Bei Grassilage kommen im Durchschnitt nur 70–75 % des möglichen Feldertrages (Bruttoertrag) am Futtertisch an. Bei bodengetrocknetem Heu können die Verluste noch höher sein. Die Minderung von Verlusten bei der Grundfuttererzeugung von derzeit 25 % auf 15 % ist realistisch und würde eine Futterknappheit entgegenwirken. Kürzere Feldzeiten, optimale Maschineneinstellung sowie effektive Futterkonservierung durch Beschleunigung der Milchsäuregärung mittels fachgerechtem Einsatz von Siliermitteln oder Heubelüftungstrocknung bewirken Verlustminderungen und damit mehr Futter für die Tiere.

Podcast-Tipp

Erfahren Sie mehr zum Thema “Klimawandel – Futtermangel” in einem Podcast mit Reinhard Resch, HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

Der Klimawandel führt oftmals zu Futtermangel
Quelle: Reinhard Resch

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