Beim Cultan (Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition)-Verfahren wird flüssiger Stickstoff (N)-Dünger – meist mit hohem Ammoniumanteil – konzentriert in den Boden injiziert. Dadurch entsteht ein N-Düngerdepot direkt im Wurzelbereich. „Das Verfahren packt das Problem direkt an der Wurzel“, erklärt Martin Koppensteiner vom Maschinenring Hollabrunn-Horn. Anders als bei herkömmlichen Düngemethoden wird N nicht breit über die Bodenlösung verteilt, sondern bleibt stabil im Depot gebunden. Die Pflanzenwurzeln müssen gezielt zum Depot hinwachsen, um den Stickstoff in Form von Ammonium aufzunehmen. Dies reduziert Auswaschungsverluste nahezu vollständig. „Das Ammonium wird am Ton-Humus-Komplex im Boden gebunden und kann nicht abgeschwemmt werden“, betont Koppensteiner. Allgemein ist für ein stabiles Depot ein Tongehalt im Boden von mindestens 9 % notwendig. Die Stabilität des N im Depot erlaubt höhere Einzelgaben, was den Arbeitsaufwand für die Landwirte reduziert. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Verfahren vor allem in Mulch- und Direktsaatverfahren ideal ist, da der Dünger gezielt im Boden platziert wird und später nicht vom oberflächlichen Mulchmaterial gebunden wird.
Was der Beitrg sonst noch enthält:
- So funktioniert Cultan
- Die unterschiedlichen Dünger
- Flüssig versus Granuliert
- Virteiel und Nachteile des Systems
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