BioBio-MilchviehEffizienter Eiweißeinsatz bei Bio-Milchkühen

Effizienter Eiweißeinsatz bei Bio-Milchkühen

Erschienen in: LANDWIRT AT 13/2015

Autoren: Andreas STEINWIDDER, Bio-Institut, H BLFA Raumberg-Gumpenstein und Wilhelm KNAUS, Institut für Nutztierwissenschaften, BOKU Wien

Eiweißstoffwechsel und Versorgungsempfehlungen

Die Eiweißversorgung (Proteinversorgung) ist für alle Lebewesen bedeutend. Dabei spielt die Eiweißqualität, welche sich in der Aminosäurenzusammensetzung zeigt, eine entscheidende Rolle. Die meisten Tiere sind auf die direkte Zufuhr lebensnotwendiger Aminosäuren über die Nahrung angewiesen. Nach der enzymatischen Verdauung (Labmagen und Dünndarm) werden die Aminosäuren aus dem Verdauungsbrei des Dünndarms aufgenommen und stehen für die Eiweißbedarfsdeckung des Rindes zur Verfügung.

Besonderheit beim Wiederkäuer

Wiederkäuer können mithilfe der im Pansen lebenden Mikroorganismen hochwertiges Eiweiß aus dem Futterprotein, aber auch aus Eiweißvorstufen, wie zum Beispiel Ammoniak und Stickstoff, aufbauen (Abbildung 1). Die Aminosäurenzusammensetzung der im Pansen gebildeten Mikrobenmasse weist eine sehr hohe Qualität auf. Dieses sogenannte Mikrobenprotein entspricht in seiner Zusammensetzung in einem hohen Ausmaß dem Bedarf des Tieres. Zusätzlich zum Mikrobenprotein steht dem Tier im Dünndarm auch das im Pansen von den Mikroben nicht abgebaute Futter-Eiweiß zur Verfügung. Die tatsächliche Verdaulichkeit und Qualität dieser Komponente wird wesentlich von der Aminosäurenzusammensetzung, der Bindungsform der Proteine und der technologischen Behandlung des Futters beeinflusst.

In allen modernen Eiweißbewertungssystemen für Rinder wird das Angebot an mikrobiellem Eiweiß und an nicht im Pansen abgebautem Futtereiweiß dem Bedarf der Tiere im Dünndarm gegenübergestellt. In Deutschland und Österreich spricht man daher vom Bedarf an nutzbarem Rohprotein im Dünndarm (nXP).

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