BioBio-BauernEin Milchviehstall in Kooperation für mehr Lebensqualität

Ein Milchviehstall in Kooperation für mehr Lebensqualität

Paul Ebner und Arnold Keuschnig
Paul Ebner (im Bild links) und Arnold Keuschnig haben sich anstatt der Betriebsaufgabe für einen gemeinsamen Stallbau entschieden.
Quelle: Manuela Wilper

Es ist Montagmorgen im Mölltal in Kärnten und der 53-jährige Arnold Keuschnig schließt die Haustüre hinter sich. Sein Blick geht zum 50 m weit entfernten Milchviehstall. Die Besonderheit: Arnold Keuschnig bewirtschaftet den Stall nicht alleine, sondern gemeinsam mit seinem Kooperationspartner Paul Ebner, der mit seiner Familie im Nachbarhaus lebt. Jeden Montag wechseln sich die zwei Betriebsleiter ab, wer der dienstführende Landwirt der Woche ist. In der Früh gehen beide gemeinsam in den Stall, kümmern sich etwa 2 ½ Stunden um die Kühe und füttern ein. In der Dienstzeit muss sich der in der Woche verantwortliche Landwirt in der Nähe des Betriebes aufhalten und hat 24 Stunden Telefonbereitschaft.

Kooperation statt Aufgabe

Schon seit 1995 wird der Betrieb von Arnold Keuschnig biologisch bewirtschaftet. Früher war der Landwirt viel für den Maschinenring unterwegs, in der Zeit haben seine Eltern die Stallarbeit übernommen. Diese war im alten Stall, damals noch in Anbindehaltung, zeitaufwendig. Es musste eine Lösung her. „Ich wollte unbedingt bio bleiben und dazu brauchte ich aber einen Laufstall. Das wäre im alten Stall nicht platztechnisch nicht möglich gewesen“, erinnert sich der 53-Jährige. Bereits im Jahr 2003 begannen die Landwirte ihre Kooperation zu planen, damals noch mit einer dritten Person. Ebner erklärt, warum es dann doch anders kam: „Wir haben uns alle drei immer gut verstanden. Jedoch war damals der Altersunterschied zwischen dem anderen Landwirt und mir mit über 25 Jahren einfach zu groß. Außerdem glaube ich, dass es besser ist, in einer Zweier-Dynamik zu arbeiten, da zu dritt immer einer auf der Strecke bleibt.“ Dass die zwei Landwirte Nachbarn sind, ist im Hinblick auf die Lage des Stalls ein großer Vorteil. Beide haben einen kurzen Weg, wenn etwas sein sollte.

Luftansicht vom neuen Stall
2012 baute Arnold Keuschnig die erste Stallhälfte (am Bild rechts). Der Stall wurde 2015 gespiegelt.
Quelle: Manuela Wilper

Arnold Keuschnig hat 2012 eine Seite des Stalls gebaut. „Das war notwendig, damit ich bio bleiben konnte. Zum Melken mussten wir die Kühe allerdings von 2012 bis 2015 in den alten Stall treiben.“ Im Hinterkopf beim Bau blieb die Möglichkeit, den Stall zu spiegeln, also einen zweiten Stall gegenüber dazuzubauen, um einen Milchviehstall daraus zu machen. Deshalb wurde der Futtertisch damals auch nicht mittig, sondern auf einer Seite gebaut. 2015 war es dann so weit und die zweite Stallhälfte wurde dazugebaut. So konnte auch Paul Ebner, der seit 2007 seinen Betrieb biologisch bewirtschaftet, bio bleiben. Der Stall wurde gespiegelt und ein Milchviehstall für etwa 70 Milchkühe entstand.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • OG als Gesellschaftsform
  • Aller Anfang ist schwer
  • Vorteile überwiegen
  • Aufteilung ist wichtig
  • Investitionen nicht unterschätzen

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