ForstEine Drohne riecht Borkenkäferbefall

Eine Drohne riecht Borkenkäferbefall

Die Drohne soll die Borkenkäfer aufspüren, bevor ein flächiger Befall droht,
Quelle: dugdax/shutterstock.com

Einen extrem frühen Nachweis schon von leichtem Borkenkäferbefall verspricht ein System, bei dem Wissenschaftler der Universität Göttingen, der Hochschule Rottenburg und der Uni Freiburg gemeinsam mit Entwicklern der Firma CADmium im Forschungsverbund „Protectforest“ eine Drohne mit einem empfindlichen Sensorapparat ausgestattet haben. Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) berichtete, wurde für das vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Drohnenprojekt ein Halbleiter-Gas-Sensor-Setup, eine sogenannte Electronic Nose entwickelt, um auch frühzeitigen Befall in Baumkronen rechtzeitig nachweisen zu können. Laut FNR ist der Borkenkäferbefall bei weithin sichtbaren Schadsymptomen in Fichtenkronen meist schon so weit fortgeschritten, dass eine weitere Ausbreitung fast nicht mehr aufzuhalten ist. Genau hier setze die Idee des Teams um Dr. Sebastian Paczkowski von der Georg-August-Universität Göttingen an: Schon beim ersten Borkenkäferbefall sonderten Fichten mit dem Harzfluss auch flüchtige Stoffe ab. Messe man diese im unmittelbaren Umfeld des Baumes, verrate dies die frühe Anwesenheit von Borkenkäfern. Gleichzeitig werde der Zeit- und Kostenaufwand der Käferdetektion durch PROTECTFOREST verringert, erläuterte Paczkowski. Die Drohne könne außerdem auch schwer zugängliche Flächen leicht kontrollieren. Die so gewonnenen Sensordaten ließen sich direkt ins Internet übertragen und mit sogenannten HeatMaps könnten Karten mit Käferbefall erstellt werden. Nachdem die praktischen Probleme mit der Datenübertragung im Umfeld Wald, mit Messschwierigkeiten durch Rotorblattturbulenzen und mit Böen oder Baumwipfeln überwunden seien, steht die „Käfer-riechende“ Drohne nun nach Einschätzung ihrer Entwickler kurz vor der Praxisreife.

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