Der Schweizer Bio-Branche mangelt es wegen der witterungsbedingt schlechten Ernte 2024 an Getreide. Dies hat Auswirkungen auf die Versorgung mit Schweizer Knospe-Weizen, dem Lizenzprodukt des Dachverbandes Bio Suisse. Um den Engpass zu überwinden, hat der Verband jetzt den Antragsstellern eine befristete Ausnahmebewilligung gewährt. Bis Ende August 2025 dürfen diese bis zu 20 % Knospe-Import-Weizen vermahlen und trotzdem auf den Verpackungen von Broten und Mehlen die Schweizer Knospe verwenden.
8.000 Tonnen Weizen fehlen
Nach Angaben von Bio Suisse fehlen derzeit im Vergleich zum Erntejahr 2023 rund 8.000 Tonnen Weizen für die Verarbeitung, obwohl die Anbaufläche von den Landwirten um 580 Hektar ausgeweitet worden war. Dem Verband zufolge steht die Sonderbewilligung im Einklang mit der gesetzlichen Swissness-Regel, welche einen Mengenanteil von 80 % Bio-Ware mit Herkunft Schweiz verlangt.
Voraussetzung ist, dass der Bio-Weizen der Knospe-zertifizierten europäischen Betriebe auf dem Landweg in die Schweiz transportiert wird. Zudem gilt die Ausnahmeregelung nur für Knospe-Importweizen aus der EU oder Mittelmeer-Anrainerstaaten. Für die Einhaltung der Vorgabe gemäß Swissness sind die Lizenznehmer jeweils selbst verantwortlich. Die Einhaltung wird im Rahmen der jährlichen stattfindenden Bio-Kontrolle überprüft. Zur Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen wird von Swissmill ein finanzieller Ausgleich von 15 sfr (15,88 Euro) pro 100 Kilogramm auf die 20 % Import-Knospe-Mehl an Bio Suisse entrichtet
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