Der niederösterreichische EU-Abgeordnete und ehrenamtliche Präsident des Europäischen Bauernbundes Alexander Bernhuber stellt klar: „Das ist ein erster Schritt für unsere bäuerlichen Familienbetriebe und für alle, die für mehr Hausverstand und weniger Bürokratie kämpfen. Wir haben immer gesagt, dass es bei uns keine Entwaldung gibt und wir solche Verordnungen, die nur für Bürokratie ohne Nutzen sorgen, nicht brauchen.“
Künftig sollen Betriebe aus Ländern, wie Österreich, die als „niedriges Entwaldungsrisiko“ eingestuft sind, nur noch minimale Dokumentationspflichten erfüllen müssen, anstatt umfangreiche Nachweise zu erbringen. Bernhuber: „Das bedeutet endlich Entlastung statt Papierflut. Unsere Bauern werden nicht mehr für Probleme verantwortlich gemacht, die es in Österreich gar nicht gibt.“
Wichtiger Schritt in Richtung Praxistauglichkeit der EUDR
Bauernbund-Präsident Georg Strasser zeigt sich ebenso über die Kurskorrektur erfreut: „Der beharrliche Einsatz von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und EU-Abgeordnetem Alexander Bernhuber zeigt Wirkung. Die Kommission reagiert endlich auf die berechtigten Anliegen unserer Waldbauern. Der Vorschlag ist ein wichtiger Schritt in Richtung Entlastung und mehr Praxistauglichkeit bei der Entwaldungsverordnung. Jetzt gilt es sicherzustellen, dass die angekündigten Änderungen auch tatsächlich in den Betrieben ankommen. Der Bauernbund wird weiter mit Nachdruck darauf achten, dass aus Ankündigungen konkrete Verbesserungen für unsere Land- und Forstwirtschaft werden.“
Unnötige Bürokratie der EUDR
Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig zur EUDR: „Seit mehr als zweieinhalb Jahren kämpfe ich für eine Änderung der gut gemeinten, aber schlecht umgesetzten Entwaldungsverordnung. Nach der Verschiebung im vergangenen Jahr liegt nun endlich auch eine inhaltliche Anpassung auf dem Tisch – die wir sehr genau prüfen werden. Ich begrüße ausdrücklich, dass die Kommission nun endlich erkennt, dass die EUDR in ihrer aktuellen Form nicht praxistauglich ist, und Vereinfachungen in Aussicht stellt. Die Grundidee, die Abholzung tropischer Wälder zu stoppen, ist richtig und wichtig. Doch die Umsetzung dieser Verordnung ist realitätsfern: Sie gefährdet bäuerliche Familienbetriebe und erzeugt eine massive, unnötige Bürokratie – genau dort, wo kein Problem besteht.“
Totschnig weiter: „Ja, wir müssen entschieden gegen Entwaldung vorgehen – aber dort, wo sie tatsächlich stattfindet. Und das ist nicht in Österreich. Wir werden den Kommissionsvorschlag nun im Detail prüfen und uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Forstwirte sowie die nachgelagerten verarbeitenden Familienbetriebe spürbar entlastet werden. Mein Ziel ist klar: eine vernünftige, praxisnahe Lösung – ohne zusätzliche Bürokratie und ohne Belastung jener, die seit Generationen nachhaltig wirtschaften.“
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