Die Gesellschaft ist der Hebel für Bio
Gerhard Etzlstorfer
Unternehmensführung: Buchführung und Steuern, Bewegung und Sport, Erzieherdienst
Klassenvorstand: Bio-Akademie
„Ich habe vor der Umstellung zur Bioschule und zum modularen Blocksystem schon einige Jahre an der Schule gearbeitet, mittlerweile unterrichte ich seit 30 Jahren in Schlägl. Das Modulsystem der Schule bringt viele Vorteile mit sich, denn wir sind flexibler in der Unterrichtsgestaltung und können auf Neuigkeiten schneller reagieren. Ich habe 15 Jahre lang die Stundenpläne administrativ gestaltet – eine Herausforderung, die ich letztes Jahr an zwei junge Kollegen weitergegeben habe.

Ich bin der Überzeugung, dass das modulare Blocksystem sinnvoll und wertvoll für unsere Schüler ist und wir Lehrer den Unterricht lebendiger gestalten können. In meinem Unterricht versuche ich, an die Inhalte der Kollegen anzuknüpfen, bei Berechnungsbeispielen verwende ich Zahlen aus dem Bio-Bereich. Da wir auch viele Schüler von konventionellen Betrieben haben, erkläre ich auch, wo die Unterschiede liegen. Oft merken wir, dass durch unsere offene Herangehensweise an das Thema Bio bei den Schülern Denkprozesse in Gang gesetzt werden, die sie später am eigenen Betrieb umsetzen. Das finde ich als beste Bestätigung meiner Arbeit. Ich bin selbst sehr an Wirtschaftsthemen interessiert und es bereitet mir Freude, Grundlagen an junge Menschen weiterzugeben. Ich glaube, dass die Wertigkeit von Bio-Lebensmitteln zunimmt, aber nur Bio wird es meiner Meinung nach nie geben. Wir müssen in der Bevölkerung das Bewusstsein über die Wertigkeit von Lebensmitteln verändern. Jede Gesellschaft, egal in welchem Land, hat genau die Landwirtschaft, die sie sich leisten will! Angebot und Nachfrage steuern den Markt, und wenn ein (großer) Teil der Leute hauptsächlich billig essen will, wird auch so produziert werden. Der Hebel muss in der Gesellschaft gesetzt werden, damit der jetzige Bio-Anteil bleiben und auch wachsen kann.“
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LANDWIRT bio 06/2025

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