Die extreme Kälte von bis zu – 20°C in den Winter Nächten ist besonders für Iglu-Kälber eine Herausforderung. Hier kommt es auch ohne ein gegenseitiges Besaugen mitunter zu Erfrierungen, wobei meist die Ohrränder, aber auch der Schwanz betroffen sein können.
Junge Kälber besonders schützen
Zunächst muss klargestellt werden, dass es sich bei Kälbern um „Babys“, also durchaus empfindliche Tiere handelt, die in solchen extremen Situationen gut geschützt werden müssen. Zum einen ist ausreicheichendes, trockenes Einstreumaterial wichtig. Dabei sollte das Tier wirklich tief ins Nest versinken, um einen trockenen, aufgewärmten Luftpolster um sich entwickeln zu können. Zum anderen ist aber auch dafür Sorge zu tragen, dass die Kälber sich auch im „Nest“ befinden. Gerade bei sehr kleinen Kälbern kommt es manchmal vor, dass sie sich vor dem Kälberiglu ablegen. Daher ist es am besten die Iglus abends zu verschließen. Bei vielen Herstellern lassen sich die Eingangsgitter bei den Ausläufen ganz einfach am Iglu selbst als Türe einhängen, bei anderen kann die gesamte Auslaufumzäunung nach hinten geschoben werden. Eine zusätzliche Decke vor dem Eingang kann bei Neugeborenen manchmal nötig sein, allerdings muss dann zumindest die hintere Lüftungsöffnung offen bleiben. Im Notfall ist auch ein kleiner Strohballen eine einfache Alternative, um den Kälbern den Ausgang zu versperren und die Kälte etwas abzuhalten.
Frost im Stall?
Was tun bei Erfrierungen?
Kommt es dennoch zu Erfrierungen, so enden diese in der Regel mit einem teilweisen Absterben der betroffenen Region. Vielen Landwirten fällt dies erst auf, wenn ein Teil der Ohrspitze fehlt, da die Tiere meist wenig Reaktionen zeigen. Dennoch muss das Problem ernst genommen und genau beobachtet werden. Geht die Milch- oder Futteraufnahme zurück, kann dies durch Wundschmerzen verursacht sein. Wenn aber Schwellungen oder unangenehmer Geruch an den betroffenen Stellen auftreten, sollte unbedingt ein Tierarzt zugezogen werden um eine entsprechende Antibiose und Entzündungshemmung zu verabreichen. In extremen Fällen kann auch ein chirurgischer Eingriff nötig sein.
Zur Unterstützung der Wundheilung in unkomplizierten Fällen ist eine desinfizierende Salbe (z.B. Betaisodona-Salbe) geeignet, das beschädigte Gewebe vor Infektionen zu schützen. Bildet sich dann bereits eine zarte rosa Hautschicht, so sind Heil- und Wundsalben (z.B. Ringelblumensalbe) eine gute Wahl, um das frische Gewebe geschmeidig zu halten und vor weiterer Kälte zu schützen.
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